Wasserzeichen für das mobile Fernsehen

Menschen nutzen Handys viel aktiver als Fernsehen oder Radio. Um das Handy-Fernsehen der Zukunft attraktiver zu gestalten, wollen Programm-Macher auch interaktive Inhalte anbieten.

Dafür werden herkömmliche Sendungen entsprechend veredelt: Die Sender geben ihr TV-Material vor der Ausstrahlung an externe Dienstleister weiter, die das Material bearbeiten und Zusatzinformationen einpflegen. Damit die Sendungen vor der Erstausstrahlung nicht im Internet veröffentlicht werden, bedarf es eines besonderen Schutzes.

Den hat das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT im porTiVity-Projekt entwickelt: ein robustes Video-Wasserzeichen, mit dem sich TV-Material dauerhaft markieren lässt, ohne die Bearbeitung zu behindern. Taucht eine auf diese Weise geschützte Sendung verfrüht im Internet auf, können die Sender mit Hilfe des Wasserzeichens die undichte Stelle in der Produktionskette ausfindig machen. Erste Ergebnisse präsentieren Fraunhofer-Forscher vom 31. August bis zum 5. September auf der Internationalen Funkausstellung IFA in Berlin im Technisch Wissenschaftlichen Forum am WiMAC & porTiVity Gemeinschaftsstand (Halle 5.3/4).

„Erfahrungen in früheren Projekten haben gezeigt, dass Zuschauer, die Fernsehen mit Handy oder PDA empfangen, gerne aktiv in die Sendungen eingreifen möchten“, sagt Patrick Wolf vom Fraunhofer SIT. Im porTiVity-Projekt wird deshalb ein Rich Media iTV-System für mobiles Fernsehen entwickelt, bei dem der Zuschauer direkt Objekte im Bild aufrufen kann. „Bei einer Fußballübertragung könnten sich Zuschauer zum Beispiel per Klick auf einen Spieler dessen Torschuss- und Vorlagenstatistik anzeigen lassen“, sagt Wolf. „In diesem Fall erhält der Zuschauer dann also zusätzliche, optionale Inhalte. Programm-Macher können die Zusatzinfos aber auch für interaktive Gewinnspiele oder Edutainment-Formate nutzen.“

Zudem liefert porTIVity ein Authoring-System, das es Produzenten von Mobil-TV erlaubt, bewegte Objekte nachzuverfolgen (Object Tracking). Diese markierten Objekte lassen sich mit Zusatzinformationen verbinden, die bei einem Klick auf das Objekt erscheinen. Die Zusatzinformationen werden zusammen mit den Videodateien im Austauschformat MXF verpackt und als Rich Media Content an das Sendezentrum übermittelt. Dort wird das Signal aufbereitet und ausgestrahlt. Am mobilen Empfangsgerät kommt dann ein spezielles MPEG-4-Video an, das sowohl das Hauptprogramm als auch die interaktiven Elemente enthält.

Media Contact

Oliver Küch idw

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