Sehnerv für Roboteraugen
Was wir sehen, gelangt über Nervenbahnen ins Gehirn. Auch digitale Videokameras benötigen einen „Sehnerv“, der sie mit dem Computer verbindet. Diese Verbindung ist meist ein Kupferkabel. Doch neue Multikern Glasfaserkabel sind flexibler und völlig immun gegen elektro-magnetische Störfelder.
Die Bündel aus haarfeinen Glasfasern erlauben hohe Übertragungsgeschwindigkeiten, sind extrem langlebig und haben sich bereits in vielen Branchen bewährt: in Endoskopen in der Medizin, in industriellen Inspektionssystemen oder in dekorativen Beleuchtungssystemen. Jetzt erweitert Schott das Anwendungsspektrum auf das Automobil und die Fertigungstechnik. „Die optische Datenübertragung wird auch dort immer wichtiger“, sagt Dr. Burkhard Danielzik, General Manager für Business Development Fiber Optics bei Schott.
Multifaserbündel für die optische Datenübertragung, die Schott entwickelt hat, trotzen Temperaturen bis 125 Grad Celsius – spezielle Ausführungen sogar bis 350 Grad. Damit sind sie auch bestens für Anwendungen im Motorraum von Kraftfahrzeugen geeignet. Außerdem sind die optischen Kabel resistent gegen aggressive Substanzen und wegen ihres mehrfaserigen Aufbaus für sicherheitskritische Anwendungen geeignet. Von Vorteil beim Einsatz in Fahrzeugen ist, dass die Glasfaserkabel leicht zu recyceln sind und damit allen Vorgaben der EU-Verordnung 200/53/EC entsprechen.
Beim Einsatz in der Fertigung, zum Beispiel zur Übertragung von Bildern aus Videokameras, die an Roboterarmen befestigt sind, ist vor allem Flexibilität gefragt. Das ein Millimeter dünne Bündel aus 380 Fasern à 0,05 Millimeter Durchmesser lässt sich um Kurven mit einem Radius von fünf Millimeter biegen – und das nicht nur einmal, sondern viele zehntausend Mal, wie Belastungstests bewiesen haben. Das schaffen weder optische Fasern aus Kunststoff noch Standard-Glasfasern, wie sie in der Telekommunikation verwendet werden.
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