Daten-Verschlüsselung ist unverzichtbar

Fraunhofer IGD zeigt auf der Systems 2001 Sicherheitssystem für Computernetze

Nach den Terroranschlägen in den USA widmen sich Staat und Wirtschaft verstärkt dem Thema Sicherheit. Kontrovers diskutieren zur Zeit Politiker und Experten in Medien und Öffentlichkeit die Vor- und Nachteile verschiedener Sicherheitsverfahren, die beispielsweise zur biometrischen Erkennung aber auch zur Verschlüsselung von Daten eingesetzt werden. Verschlüsselungsverfahren in den Computernetzen sind unverzichtbar, damit Unternehmen und staatliche Organisationen ihre sensiblen Daten vor Spionage und Hackerattacken schützen können. Geschieht dies nicht, könnten hochbrisante Informationen in die Hände von Kriminellen gelangen und deren Angriffe – beispielsweise auf die Computersysteme von Regierungen, Banken und Forschungseinrichtungen – erleichtern.

Flexible Zugangs- und Nutzungskontrolle in einer Hochsicherheitsumgebung bietet das »ReEncryption-System™«, bekannt unter dem Projektnamen »CIPRESS«. Präsentiert wird das Sicherheitssystem auf der Systems 2001 in München vom Darmstädter Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD (Halle C1 Stand 548). Die IGD-Forscher haben »CIPRESS« (Cryptographic Intellectual Property Rights Enforcement SyStem) im Auftrag der Mitsubishi Corporation, Tokyo, entwickelt. Das System erzwingt obligatorische Verschlüsselung zu jedem Zeitpunkt und bewahrt für den Nutzer die vollständige Transparenz der Anwendung. Ferner können Sicherheitsadministratoren die Verwendung der Daten verfolgen und kontrollieren. So lassen sich selbst illegale analoge Kopien von digitalen Daten nachweisen und der Verursacher der Rechteverletzung kann belangt werden. Selbst die Entwendung kompletter Datenträger oder Rechner gefährdet nicht die Sicherheit der dort gespeicherten Daten. Verantwortlich für diesen hohen Sicherheitsstandard ist die Verknüpfung von zwei Technologien: Das von Mitsubishi Corporation patentierte ReEncryption™ Verfahren und die vom Fraunhofer IGD patentierten Digitalen Wasserzeichen sind direkt in das Betriebssystem eingebettet und können somit sämtliche auf dem Betriebsystem verfügbaren Anwendungen umfassend absichern.

Die aktuelle Version des Systems unterstützt Microsoft®« Windows® NT 4.0 und Microsoft® Windows® 2000. Bis Ende 2001 wird eine kommerzielle Implementierung dieser Versionen von der Mitsubishi Corporation in den Handel kommen. Versionen für führende Unix® Varianten wie Sun® Solaris® sind derzeit noch in der Entwicklung.

CIPRESS bietet den Anwendern ein Maximum an Sicherheit, wie mehrmonatige Feldversuche gezeigt haben. Alle Daten werden jederzeit verschlüsselt gehalten. Ein Key Center als zentrale Komponente erzeugt und speichert kryptographische Schlüssel, verfolgt und kontrolliert die Verwendung von Daten und Dokumenten.

Attraktiv ist das System insbesondere für den Finanz- und Regierungssektor, Softwareverlage, Forschungsinstitute und andere Einrichtungen, die sensitive Daten über Netzwerke austauschen und übliche kommerzielle Betriebssysteme einsetzen.

Im E-Business Innovationszentrum E-BIZ der Fraunhofer-Gesellschaft bieten fünf Institute (IAO, IGD, IIS-A, IPK und ESK) ihre gebündelte Kompetenz an. Das Demonstrationszentrum entwickelt und zeigt Best-Practice-Lösungen für Anwendungs-, Sicherheits- und Technikfragen. Die beteiligten Institute beraten die Firmen bei der Einführung spezifischer E-Business-Lösungen, damit sie ihre gesamten Geschäftsprozesse im Business-to-Business wie auch im Business-to-Consumer Sektor effizient gestalten können.

Systems 2001 Messe München
Fraunhofer E-Business Innovationszentrum
Halle C1, Stand 548
Dr. Christoph Busch
Stephen Wolthusen
Martin Einhoff
Fraunhofer IGD
Telefon +49 (0) 89/94 95 06 13
E-Mail: christoph.busch@igd.fraunhofer.de,
martin.einhoff@igd.fraunhofer.de
stephen.wolthusen@igd.fraunhofer.de

Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV) e.V., beide in Darmstadt und Rostock, und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt. Weitere Institutionen des Netzwerkes sind das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Computergraphik in Chemie und Pharmazie (AGC) in Frankfurt, das Fraunhofer Center for Research in Computer Graphics (CRCG) in Providence, Rhode Island (USA), das Fraunhofer Centre for Advanced Media Technology (CAMTech) in Singapur und das Centro de Computação Gráfica (CCG) in Guimarães (Portugal).

Innerhalb des Netzverbundes sind an den sechs Standorten über 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie rund 560 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Bei einem Haushalt von über 41 Millionen EURO bildet das INI-GraphicsNet weltweit den größten Forschungsverbund auf dem Gebiet der Graphischen Datenverarbeitung.

Media Contact

Bernad Lukacin Fraunhofer IGD

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