Wasserversorgung in Peking: Chinesisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt
Hoher Besuch aus China
Im Rahmen des neuen Projekts „Wassermanagement für Peking“ besuchte eine hochrangige Delegation aus China das Fraunhofer IITB in Karlsruhe: „Toward Water-Scarcity Megapoliss Water Sustainable Management System“ (kurz: „Beijing Water“)
Die Mitglieder der acht-köpfigen Besuchergruppe, bestehend aus dem oberen Management der Pekinger Wasserbehörde (Beijing Water Authority) und ihrer Dolmetscher, besprachen den Stand des Projektes und besichtigten verschiedene Wasserhaltungseinrichtungen in Deutschland, wie. z. B. die Hochwasser-Schutzmaßnahme des Integrierten Rheinprogramms Polder Söllingen / Greffern, die Staustufen Iffezheim und die Dhünn-Talsperre bei Dabringhausen.
Wasserversorgung in Peking
Das Gebiet um Peking liegt in der nordchinesischen Ebene. Die Gesamtniederschlagsmenge im Jahresdurchschnitt entspricht in etwa der von Karlsruhe, allerdings fallen in Peking 75% der Jahresniederschläge während 2 Monaten (Monsunzeit), was zu Überschwemmungen führt, im Rest des Jahres herrscht dagegen Trockenheit.
Die schnell wachsende Megapole mit inzwischen 14 Mio. Einwohnern bemüht sich schon seit mehreren Jahrzehnten, durch verschiedene Maßnahmen den steigenden Bedarf an der Ressource Wasser zu decken. Vor allem für die Landwirtschaft werden große Wasser-Mengen zur Erzielung von 2 Ernten pro Jahr benötigt.
In gewaltigen Baumaßnahmen entstanden so in den Bergen rund um Peking riesige Stauseen als Reservoir, das Grundwasser wurde in immer größeren Tiefen angezapft, und zur Zeit baut das Land den Süd-Nord-Transfer-Kanal, der Wasser aus dem Yangtze über eine Strecke von 1200 km in die Region Peking bringen soll.
Da Peking Ausrichter und Gastgeber der olympischen Spiele im Jahr 2008 ist, besteht hier eine zusätzliche Motivation, eine nachhaltige Lösung für die Wasserversorgung zu finden, die in einem zielgerichteten Wassermanagementsystem für die 3 vorhandenen Ressourcen gesehen wird.
Das Fraunhofer IITB, zusammen mit seiner Außenstelle in Ilmenau, besitzt Expertise und langjährige Erfahrungen auf dem Gebiet der Modellbildung und Simulation komplexer Wassersysteme im Bereich Grund- und Oberflächenwasser und konnte sich so als Projektpartner empfehlen.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Michael Birkle
Fraunhofer IITB, Karlsruhe
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