Mehr als nur eine Marginalie

eMargo: Ein webbasierter Arbeitsraum für Randnotizen zu Online-Texten

Er ist gut für Fragezeichen, Kommentare, erste Interpretationen, Klebezettel: Der Seitenrand im gedruckten Buch. Jetzt gibt es auch eine intelligente digitale Randspalte für Notizen, wenn man Online-Texte durchackern muss: Wissenschaftler an der TU Darmstadt haben „eMargo“ entwickelt, ein E-Learning-Werkzeug, das hilft, interaktive Skripte zu bearbeiten, vorübergehend zu markieren, Textanmerkungen zu verfassen und für andere Arbeitszusammenhänge zu kopieren. Mit eMargo, das auf der CeBIT in Hannover vom 10. bis 16. März präsentiert wird, wird eine Online-Vorlesung zur diskursiven, anregenden Arbeit.

Das elektronische Schreibwerkzeug eröffnet beim Lesen am PC eine eigene Spalte für Anmerkungen, Kommentare, Querbezüge, Merkhilfen für Fachausdrücke oder Verständnisfragen an den Autoren. Die Notizen werden dem jeweiligen Absatz zugeordnet. So entfällt späteres lästiges Suchen. Die Spalten können in einen privaten und einen von anderen Veranstaltungsteilnehmern öffentlich einsehbaren Bereich unterteilt werden. Die Darmstädter Wissenschaftler wollen eMargo weiterentwickeln: So könnte es für die philologische und interpretatorische Arbeit an klassischen Quellentexten und historischen Dokumenten oder für Übersetzungsübungen genutzt werden.

eMargo im Urteil von Studierenden:

„Ich mag das Konzept und finde diese Art zu arbeiten und vor allem den Arbeitsplatz super! Für die Zukunft würde ich mir mehr Veranstaltungen mit diesem oder einem ähnlichen Konzept wünschen! Besonders interessant finde ich das Interaktive Skript, durch das der Professor viel greifbarer wird. Die eigene Leistung, Frage, Idee etc. wird von ihm wahrgenommen. Dadurch fühle ich mich persönlich angesprochen und als Lernender ernst genommen. Außerdem hebt schon die Neuartigkeit der Arbeitsform extrem meine Motivation. Das Angebot an Diskussionen ist im IAS größer. Während in der Vorlesung nicht jede Idee ausführlich ausgesprochen, aufgegriffen und bis zum Schluss ausdiskutiert werden kann, ist hier für jede Diskussionsanregung Raum.“

„? ist das IAS das erste nicht gedruckte Skript, mit dem ich gut arbeiten kann. Wenn bisher Texte ins Netz gestellt wurden, dann habe ich sie mir immer ausgedruckt, weil ich es als wesentlich einfacher empfunden habe, mir schnell etwas an den Rand zu schreiben, als mühselig zu formatieren, oder noch schlimmer, überhaupt nichts markieren oder kommentieren zu können. Die Handhabung und Nützlichkeit des IAS hat mich deshalb positiv überrascht. Die Tatsache, dass es keine festen Vorlesungstermine gibt, bringt mich irgendwie dazu, mich intensiver mit dem Kurs zu beschäftigen. Bei einer festen Vorlesung gibt es immer das Gefühl: Ich schaue mir die Vorlesung an. Das reicht. Das Skript schaue ich mir später (nie) an. Hier besteht eine Woche aus: Vorlesung schauen, Skript lesen, Diskussion lesen, posten, Aufgabe bearbeiten. Alles ist vielmehr an einem einzigen Ort. Der Ort der Vorlesung ist nicht mehr getrennt vom Ort des Skripts, der Diskussion und der Aufgabenbearbeitung.“

Kontakt:

Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik
Arbeitsbereich Bildung und Technik
Prof. Dr.Werner Sesink
w.sesink@apaed.tu-darmstadt.de
www.sesink.de
Telefon +49 (0) 61 51 / 16-69 04
Fax +49 (0) 61 51 / 16-68 44

Sven Göller
sven.goeller@tu-darmstadt.de
Telefon +49 (0) 61 51 / 16-52 11
Fax +49 (0) 61 51 / 16-68 44
kontakt@emargo.de

Mehr über E-Learning-Projekte an der TU Darmstadt, die sich zur „Dual Mode Universität“ weiterentwickelt, steht in der neuen Ausgabe von „Thema Forschung“ 1/2005 der TU Darmstadt. Das knapp 100 Seiten starke Heft ist über die Pressestelle der TU Darmstadt erhältlich. Bestellungen unter: presse@tu-darmstadt.de

Media Contact

Jörg Feuck idw

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