Satellitenmaut in USA – Gebühr an Tageszeit gekoppelt

Satelliten gestütztes Mautsystem

Siemens hat im US-Staat Washington ein Satelliten gestütztes Mautsystem mit variabler Gebührenerfassung in Betrieb genommen. An der Pilotphase in der Region Seattle nehmen zunächst 500 Autofahrer teil. Ähnlich wie beim deutschen System Toll Collect werden die Fahrzeuge mit On-Board-Units (OBUs) ausgestattet und ihre Position über das Global Positioning System (GPS) erfasst. Über GSM-Technik kommunizieren die OBUs mit einer Zentrale. Das System signalisiert den Fahrern optisch, wenn sie in eine gebührenpflichtige Strecke einfahren. Im Gegensatz Toll Collect wurden keine Kontrollbrücken installiert.

Mit GPS erkennt das Mautsystem in Echtzeit die genaue Position der Fahrzeuge. Sie wird dann mit den digitalen Streckennetzdaten des Großraums Seattle abgeglichen und zugeordnet. Die Höhe der Gebühren kann so nach Länge der befahrenen Strecke sowie abhängig von der Tageszeit berechnet werden. Über die OBUs ist es den Fahrern jederzeit möglich, die Kosten der Strecke abzulesen.

Herzstück des Mautsystems ist die von Siemens Industrial Solutions and Services (I&S) programmierte Software in der Managementzentrale. Von dort aus wird das System gesteuert und überwacht. Die Software erkennt mit hoher Genauigkeit, wenn bestimmte Gebührenbereiche durchfahren werden. Um ein exaktes Bild vom Fahrverhalten der Benutzer zu bekommen, ist das Streckennetz in 8.000 Gebührenbereiche unterteilt. Anhand der Daten werden Statistiken über die unterschiedliche Intensität der Streckennutzung erstellt. Diese dienen als Grundlage für die Gebührenberechnung. Durch tageszeitlich variierende Gebühren sollen viel befahrene Strecken entlastet werden, indem alternative Routen finanziell attraktiver werden oder die Autofahrer andere Verkehrsmittel nutzen.

Betreiber des Mautsystems ist der Puget Sound Regional Council (PSRC), der im Großraum Seattle für die Planung, Gestaltung und Vergabe von Mitteln für Verkehrsprojekte zuständig ist. Das PSRC speichert die Positionsdaten der Fahrzeuge, führt die Benutzerkonten und erstellt monatliche Übersichten der Straßenbenutzung. Die Daten bereitet Siemens nach den Anforderungen des Kunden auf; sie unterliegen den landesüblichen Datenschutzvorschriften. Siemens I&S war für die Projektkoordination, die Softwareentwicklung sowie die Integration aller Systeme und Komponenten verantwortlich. Die OBUs lieferte Siemens VDO Automotive. (IN 2005.02.1)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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