Intelligente multimediale Dokumentenmodelle

Herkömmliche multimediale Dokumentenmodelle setzen elementare Medienobjekte wie einzelne Bilder und Videos zueinander in Beziehung und schaffen so multimediale Inhalte. Im Rahmen des CULTOS-Projekts wurde ein neuartiges semantisches Webtool entwickelt, das drei verschiedene Aspekte des Multimedia-Inhalts in einer einzigen Einheit integrieren kann.

Computer sind die Zugangspunkte zu einem globalen Netzwerk des Informationsaustausches und geschäftlicher Transaktionen. Deshalb ist es unbedingt notwendig, den Austausch von Daten und Wissen zu vereinfachen. Computergestützte Ontologien werden bei der Unterstützung des Informationsaustauschs eine wichtige Rolle spielen und die Einrichtung eines semantischen Netzes ermöglichen, in dem Wissen, Informationen und Metadaten sowohl für Computer als auch für deren Nutzer zugänglich sein werden.

Eine Ontologie ist eine Reihe von Definitionen für die Darstellung von Wissen. Computergestützte Ontologien sind formale, strukturierte Darstellungen einer Wissensdomäne und spielen beim Wissensaustausch zwischen Computern und Personen eine wichtige Rolle.

Das Netz besteht aus verschiedenen Containern mit Wissen und Medienobjekten. Im Rahmen des CULTOS-Projektes wurde eine Reihe von Schnittstellen für diese Container mit Multimedia-Dokumenten standardisiert. Das Ergebnis ist eine Struktur, in der verschiedene Anwendungen ihre Inhalte untereinander lesen und verstehen können.

Herkömmliche multimediale Dokumentenmodelle ordnen die Medienobjekte nach zeitlichen, räumlichen und interaktiven Beziehungen. Im Rahmen des Projektes wurde die EMMO-Struktur (Enhanced Multimedia Meta Objects) entwickelt, die semantische Beziehungen zwischen zeitbasierten Medien, Bildern und Text definieren kann.

Die EMMO-Struktur ist in der Lage, drei verschiedene Aspekte des Multimedia-Inhalts in einer einzigen Einheit zu integrieren: den medialen, den semantischen und den funktionalen Aspekt. Zusätzlich dazu – und im Gegensatz zu den herkömmlichen multimedialen Dokumentenmodellen – sind die EMMOs weniger von externen Anwendungen oder Softwareprogrammen (z.B. Datenbanktechnologie, Suchmaschinen, Nutzer-Vermittlungsprogramme) zur Inhaltsverarbeitung und -darstellung abhängig.

Im kulturellen Anwendungsbereich können EMMOs Ontologien intertextueller Beziehungen bewerten und durch die Erklärung von Beziehungen zwischen Kunstwerken den Wert von Multimedia-Sammlungen erhöhen. EMMOs tragen zur Entwicklung von webbasierten Bildungs- und Forschungsmöglichkeiten wie interaktiven Online-Präsentationen sowie von Studien intertextueller Beziehungen zwischen verschiedenen Bereichen der europäischen Kultur bei. Das Studium der kulturellen Übersetzung über verschiedene Medien, ethnische und linguistische Grenzen sowie eine wahrgenomme kulturelle Kluft hinweg kann von diesem Ergebnis ebenfalls profitieren.

EMMOs werden in Übereinstimmung mit gegenwärtigen und neu entstehenden Mulitmedia-Normen realisiert. Bei diesem Modell handelt es sich um ein offenes Modell und andere Personen und Einrichtungen werden aufgefordert, die Gestaltungsrichtlinien zu nutzen.

Media Contact

Wernher Behrendt ctm

Weitere Informationen:

http://www.salzburgresearch.at

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