Alles auf eine "Gesundheitskarte"

Ab 2006 soll die bisherige Krankenversicherungskarte durch eine elektronische Gesundheitskarte ersetzt werden. Die Rahmenarchitektur einer einheitlichen Telematik-Infrastruktur dafür hat das Konsortium „bIT4health“ auf der CeBIT 2004 an Gesundheitsministerin Ulla Schmidt übergeben.

Die Informationstechnologie hält nun auch im Gesundheitswesen ihren Einzug: Die Bundesregierung hat dazu im Herbst 2003 das Aktionsprogramm „Informationsgesellschaft Deutschland 2006“ beschlossen. Ein wichtiger Baustein in diesem Kontext ist die elektronische Gesundheitskarte, die ab 2006 die bisherige Krankenversicherungskarte ersetzen wird. Sie verbindet als elektronischer Schlüssel alle Beteiligten des Gesundheitswesens: 70 Millionen Krankenversicherte mit rund 270 000 Ärzten, 77 000 Zahnärzten, 2 000 Krankenhäusern, 22 000 Apotheken und 300 Krankenkassen.

Die Projektgruppe „Telematik – Gesundheitskarte“ des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) und das Projektteam bIT4health, dem auch Fraunhofer IAO angehört, arbeiten daran, optimale Rahmenbedingungen und Voraussetzungen für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte herzustellen. Dazu gehört eine vertrauenswürdige und flächendeckende Informations- und Kommunikationsinfrastruktur. Basis dafür ist eine bundesweit einheitliche Telematik-Rahmenarchitektur, die Schnittstellen, Standards, Anwendungen, Initiativen und Projekte für den Einsatz der Gesundheitskarte beinhaltet.

Parallel zur CeBIT 2004 hat das Konsortium bIT4health die Weichen für die Rahmenarchitektur gestellt und diese der Gesundheitsministerin Ulla Schmidt übergeben. Das Projektkonsortium wird von der IBM Deutschland GmbH geleitet und neben Fraunhofer IAO aus den Unternehmen SAP Deutschland AG & Co KG, InterComponentWare AG und ORGA Kartensysteme GmbH gebildet.

Die Rahmenarchitektur wurde im Auftrag des BMGS erarbeitet und stellt eine vereinfachte Sicht auf ein komplexes Gesamtsystem dar. Sie veranschaulicht unter anderem die Grobstruktur des Gesamtsystems, die notwendigen Bausteine wie Daten, Prozesse und Komponenten sowie das Zusammenspiel zwischen den einzelnen Systembauteilen. Ebenso sind in der Rahmenarchitektur nicht-funktionale Qualitätsmerkmale wie Performanz, Interoperabilität und Sicherheit beschrieben.

In einem nächsten Schritt wird die Rahmenarchitektur in eine Lösungsarchitektur umgesetzt, wobei die Rahmenarchitektur als Vorlage für eine schnelle und gesetzkonforme Umsetzung dient.

Ihre Ansprechpartnerin für weitere Informationen:

Fraunhofer IAO
Dr. Anette Weisbecker
Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart
Telefon: 0711/970-2400, Fax: -2299
E-Mail: Anette.Weisbecker@iao.fraunhofer.de

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Dipl.Ing. (FH) Juliane Segedi idw

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