IBM schickt Mini-Rechner ins Rennen um den schnellsten Computer

IBM will für die am kommenden Wochenende erwartete Bestenliste der 500 schnellsten Supercomputer der Welt mit einem Rechner in der Größe eines gewöhnlichen Fernsehers antreten. Der Computer sei das erste «Baby» des voraussichtlich im Jahr 2005 fertigen Superrechners «Blue Gene», sagte Hans Rehm von IBM am Donnerstag in Stuttgart. Der weltgrößte Computerhersteller erwartet, dass Blue Gene dann die «Top 500» der weltweit schnellsten Rechner anführen wird.

Der «ausgewachsene» Computer wird voraussichtlich 128 Mal so groß wie das erste «Baby» sein. Blue Gene soll eines Tages am Lawrence Livermore National Laboratory in Kalifornien unter anderem in der Medizin für die Berechnung von Protein-Faltungen eingesetzt werden.

Der «Baby-Blue Gene» erreicht eine Rechenleistung von 2 Teraflops, das sind 2 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde. Dabei benötige er nur ein Zwanzigstel der Fläche, die vergleichbare Rechner heute brauchen, sagte Rehm. Nach Schätzungen von IBM wird die Maschine spontan Platz 73 in der Bestenliste der Supercomputer einnehmen. Die fertige Anlage «Blue Gene/L» soll 2005 dann eine Spitzenleistung von 360 Teraflops erreichen.

Die regelmäßig erstellte «Top 500»-Liste der schnellsten Supercomputer der Welt wird nach wie vor vom «Earth Simulator» des japanischen Unternehmens NEC angeführt. Er arbeitet rund 400 000 Mal so schnell wie ein gewöhnlicher PC und belegt drei Stockwerke auf einer Fläche so groß wie vier Tennisplätze. Der Rechner steht in Yokohama und wird mit 35 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde zur Berechnung von Klimaveränderungen und Erdbeben eingesetzt.

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Dr. Matthias Hahn pro-physik.de

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