Automatisches Nachsendesystem spart US-Post mehrere hundert Millionen Dollar

Mit einem automatischen Nachsendesystem von Siemens kann die US-Post USPS pro Jahr mehrere hundert Millionen Dollar einsparen. Pars (Postal Automated Redirection System) kann Briefe und Pakete, für die Nachsendeanträge vorliegen, bereits am Absendeort umadressieren, wie das Forschungsmagazin „Pictures of the Future“ (www.siemens.de/pof) berichtet. Damit wird vermieden, dass die Sendungen wie bisher zunächst an die alte Adresse geschickt und dann aufwändig in einem Nachsendezentrum bearbeitet und neu adressiert werden müssen, was Tage in Anspruch nimmt. Das System wird derzeit in Virginia und Florida umfangreichen Tests unterzogen.

Der United States Postal Service (USPS) befördert pro Jahr rund 200 Milliarden Sendungen, rund drei Prozent davon sind nicht zustellbar und verursachen Kosten von 1,8 Milliarden Dollar. Hintergrund: Jedes Jahr ziehen in den USA etwa 16 Prozent aller Haushalte um. Im Jahr 2001 stellten 44 Millionen Bürger Nachsendeanträge. Bislang gab es aber keine Technik, die die Adressen automatisch überprüfen und mit der riesigen Datenbank für Nachsendeadressen abgleichen konnte. Nach Schätzungen von Siemens kann das neue System rund 420 Millionen Dollar pro Jahr einsparen.

Pars kann innerhalb weniger Millisekunden bis zu 80 Millionen Adressänderungen durchsuchen. In der Sortiermaschine, die Briefe mit einer Geschwindigkeit von drei Metern in der Sekunde befördert, wird der Brief mit der Adresse nach oben gedreht und von einem optischen Scanner erfasst. Das System richtet dann eine Anfrage an einen zentralen Server, ob ein Nachsendeantrag vorliegt. Ist das der Fall, wird der Brief innerhalb von einer Sekunde auf einen Stapel für Nachsendungen abgelegt. Ein spezielles Lesegerät analysiert dann das digitalisierte Bild des Briefs und erstellt ein elektronisches Etikett mit der neuen Adresse. Dabei berücksichtigt das System die knapp 4.000 Zustellregeln des USPS, etwa ob dem Absender die neue Adresse mitgeteilt werden darf oder nicht. Um besonders komplizierte Fälle, etwa unleserliche Adressfelder, kümmert sich geschultes Personal.

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens Technikkommunikation

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