Computer von Gedanken gesteuert

Durchbruch in der Wissenschaft. Durch ein an der TU Graz entwickeltes Programm ist es möglich, Computer mit Hilfe von Gehirnströmen zu bedienen.

Durch ein neuartiges System, entwickelt vom Institut für Biomedical Engineering an der TU Graz ist es nun auch für Menschen mit körperlichen Behinderungen möglich geworden, sich im Alltag selbstständiger zu koordinieren.

Seit zehn Jahren erforscht Univ.- Prof. Dipl.- Ing. Dr. techn. Gert Pfurtscheller, die Steuerung von Computern über Gedanken. Dabei werden die Hirnströme per EEG aufgezeichnet, über spezielle Programme analysiert und die intendierte Handlung vorhergesagt. Um dies jedoch zu erreichen, müssen die Patienten monatelang trainieren, denn ohne mentale Verstärkung befindet sich das Signal in einem nicht meßbaren Bereich.

Die nötigen Muskeln werden durch sechs auf dem Unterarm aufgeklebte Elektroden stimuliert. Das Gerät kann nun mit mentaler Hilfe bedient werden. Denkt der Patient beispielsweise daran, seinen Fuß zu bewegen, so werden die entsprechenden Gehirnströme im Beta- Bereich von zwei Elektroden erfasst und als Einschaltsignal weitergeleitet.

Um die Effizienz der Methode weiter auszubauen, werden am US- Zentrum für Neuroengineering in Durham weitere Experimente durchgeführt. Affen, denen Elektroden implantiert wurden, können so über Gedanken einen Roboterarm bewegen. Der Eingriff, bei dem die Elektroden tief ins Gehirn gestochen werden, kann jedoch nciht als ungefährlich bezeichnet werden.

Eine Alternative hierzu ist das Auflegen von Elektroden auf das Gehirn, welches durch ein kleines Loch am Kopf erfolgen kann. Mit der Vision irgendwann mit Hilfe der Gedanken einen Rollstuhl steuern zu können, arbeitet Pfurtscheller nun in Kooperation mit der Universität Michigan zusammen.

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