OSMOS-API

Die Anwendung von Informationstechnologie-Lösungen (IT-Lösungen) und -Tools im Bauwesen gab den Anstoß, auch in dieser Disziplin vom Konzept des virtuellen Unternehmens (VE) Gebrauch zu machen. So entstand im OSMOS-Projekt eine Serie von Tools, Modellen und Techniken zur Schaffung und Unterstützung virtueller Bauunternehmen.

Bauprojekte erfordern die Zusammenarbeit diverser und oft nicht am selben Standort tätiger Arbeitsteams und Firmen, die ihre jeweiligen Fähigkeiten und Spezialkenntnisse einbringen und über eigene Ressourcen verfügen. Gleichzeitig jedoch setzen diese Partnerunternehmen unterschiedliche betriebliche Prozesse und Hilfsmittel ein. Eine Integration der Aktivitäten der Partner in einem Bauprojekt wäre nicht nur sehr zeit- und kostenintensiv, sondern auch unnötig, da die einzelnen Firmen vielleicht nur bei einem einzigen Projekt und dann nie wieder kooperieren. Daher ähnelt die Arbeitsweise auf dem Gebiet der Gebäudetechnik und des Bauwesens dem, was heute als „virtuelles Unternehmen“ bezeichnet wird.

Die Begriffe „virtuelles Unternehmen“ oder „virtuelle Organisation“ beziehen sich auf die Kooperation und Funktion von zwei oder mehr Unternehmen, deren Fähigkeiten und Ressourcen sich ergänzen, so dass eine einzige Unternehmenseinheit entsteht, die auf die Anforderungen eines Projekts zugeschnitten ist. Nach Beendigung dieses Projekts können die teilnehmenden Unternehmen wieder ihren ursprünglichen Betrieb aufnehmen, ohne die finanziellen und strukturellen Konsequenzen von Modifikationen an betrieblichen Prozessen tragen zu müssen. Allerdings benötigen unterschiedliche Teilnehmer, die von unterschiedlichen Organisationen kommen und das Arbeiten mit heterogenen Datenquellen und -formaten gewohnt sind, für ihre Kommunikation eine einzige, einheitliche Schnittstelle und eine gemeinsame Anwendung. Das Projekt OSMOS hat eine Palette von internetbasierten Diensten und Tools hervorgebracht, mit denen sich die Forderung nach einem betriebsübergreifenden Informationsmanagement in dynamischen virtuellen Umgebungen erfüllen lässt.

Dazu identifizierte und beschrieb die OSMOS-Forschungsgruppe die in einem virtuellen Bauunternehmen ablaufende Grundprozesse, so z.B. die betriebsübergreifenden Wechselbeziehungen oder auch die Art und Semantik der Informationen, die in einem solchen Unternehmen produziert und ausgetauscht werden. Daneben untersuchte das Forschungsteam die vorhandenen Software-Anwendungen, die gewöhnlich in der Baubranche verwendet werden, um die für heterogene Anwendungen geeignete Architektur-Technologie auszuwählen.

Die Ergebnisse, die in der Entwurfsphase und nach entsprechender Generalisierung und Abstraktion erzielt wurden, führten zu den OSMOS-Konzeptmodellen und zur OSMOS-API (Application Programming Interface, Anwendungs-Programmierschnittstelle). Eine API ist eine Zusammenstellung bestimmter Funktionen, Routinen, Protokolle und Hilfsprogramme, die gewöhnlich zum Erstellen von Software-Anwendungsprogrammen verwendet werden, und dient zur Vereinfachung der Kommunikation zwischen zwei oder mehreren Softwarekomponenten. Die vorgeschlagenen Modelle entsprechen den Arbeitsweisen und der betrieblichen Logik, wie sie im Kontext eines virtuellen Unternehmens zur Anwendung kommen. Die OSMOS-API – namentlich der High Security Service, der Information Management Service, der Service Manager Service und der mitteilungsbasierte Kommunikations-Service – sorgt für die nötige Verwaltung der einzelnen in einem Projekt enthaltenen Dienste und Informationen.

Kontakt:

University of Salford – ISI
Prof. Yacine Rezgui
Ashworth Building
M5 4WT Manchester, United Kingdom
Tel: +44-161-2955292
Fax: +44-161-7458169
Email: y.rezgui@salford.ac.uk

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Weitere Informationen:

http://www.isi.salford.ac.uk

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