Schüler entwickeln Raumbildschirm

Unter dem Namen „Solid Felix“ arbeitet bereits seit mehreren Jahren eine Schülergruppe in Stade bei Hamburg sehr erfolgreich am Prototyp eines Raumbildschirms.

Dabei werden sie jetzt auch von der Professur Schaltungs- und Systementwurf der Technischen Universität Chemnitz unterstützt. Informationstechniker der TU um Prof. Dr. Dietmar Müller entwickelten zwei dringend benötigte Leiterplatten für die Ansteuerung des Displays.

Was ist nun das Besondere an der neuen Darstellungstechnik: Das 3D-Festkörperdisplay besteht aus einem durchsichtigen Calciumfluorid-Kristall, in dem Erbium- Ionen eingelagert sind. Diese Ionen lassen sich durch zwei infrarote Laserstrahlen unterschiedlicher Wellenlänge (850 und 1.500 Nanometer) so anregen, dass sie Licht aussenden. Die Kombination sehr vieler, gezielt zum Leuchten gebrachter Punkte innerhalb des Kristalls erzeugt die gewünschte dreidimensionale Form. Eine per Computer angesteuerte Spiegelmechanik sorgt dafür, dass sich die Laserstrahlen an jeder beliebigen Stelle des Calciumfluorid-Kristalls kreuzen können. Geschieht dies sehr schnell, setzt sich bedingt durch die Trägheit des menschlichen Auges die 3D-Figur zusammen – ähnlich wie beim schnellen Wechsel der Bilder im Kino.

Besonderes Interesse an dieser Lösung könnten zum Beispiel Fluglotsen haben: So könnten eines Tages die Flugzeuge im Luftraum über einem Flughafen in einem durchsichtigen Würfel dargestellt werden. Dieses Display könnte Bewegungsrichtung, Abstand, Höhe und Geschwindigkeit der Maschinen viel genauer und auf einen Blick zeigen als das derzeit auf den zweidimensionalen Schirmen im Tower möglich ist.

Im Rahmen dieser Forschungsarbeit waren die Jugendlichen im Januar 2003 zum „15th Annual Symposium on Electronic Imaging, Science and Technology“ in Santa Clara/Kalifornien eingeladen. Gewöhnlich treten dort nur Universitäten und Laboratorien der Industrie auf. Die Schüler wurden nicht nur begeistert auf dem Kongress aufgenommen, sie erhielten sogar eine Auszeichnung für ihren Vortrag verbunden mit einer Einladung zu einem dreimonatigen Studienaufenthalt an die Universität von Ontario in Kanada.

Weitere Informationen:
Diplom-Physiker Knut Langhans
Studiendirektor des Projektes „FELIX 3D- Display“
Telefon und Fax 04141 – 87146
E-Mail: mail@felix3d.com

TU Chemnitz
Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik
Reichenhainer Straße 70
09107 Chemnitz
Prof. Dr. Dietmar Müller
Telefon 0371 – 531-3195
Fax 0371 – 531-3193
E-Mail: dietmar.mueller@infotech.tu- chemnitz.de

Media Contact

Dipl.-Ing. Mario Steinebach TU Chemnitz

Weitere Informationen:

http://www.felix3d.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer