Hochleistungsrechner unterstützt Spitzenforschung in Norddeutschland

Am heutigen Donnerstag, 10. Juli 2008, ist es so weit: Der neue Hochleistungsrechner HLRN II wird am Regionalen Rechenzentrum für Niedersachsen (RRZN) der Leibniz Universität in einer Feierstunde übergeben.

Der Verbund von sechs Bundesländern – Berlin, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein – hat einen neuen Supercomputer erhalten, der baugleich an den Standorten Hannover und Berlin aufgestellt ist. Die Bundesländer betreiben gemeinsam den norddeutschen Verbund zur Förderung des Höchstleistungsrechnens (HLRN). Mehr dazu unter www.hlrn.de.

In Anwesenheit von Minister Lutz Stratmann und Universitätspräsident Prof. Erich Barke wurde der Hochleistungsrechner heute feierlich an das RRZN übergeben. Professor Barke machte deutlich, dass der Supercomputer eine besondere Bedeutung für Forschung und Lehre an der Leibniz Universität hat: „Der neue Rechner macht den Standort Hannover und besonders die Leibniz Universität noch attraktiver für Forschende und Studierende. Er schafft Möglichkeiten, die es vorher nicht gab und die deutschlandweit einmalig sind! Ich bin sicher, dass dies unsere Spitzenforschung weiter voran treibt.“

Das Kraftpaket für Spitzenforschung hat die kalifornische Firma Silicon Graphics Inc.(SGI) gebaut, finanziert wurde das rund 30 Millionen Euro schwere Projekt durch die beteiligten Bundesländer und den Bund.

Minister Lutz Stratmann wies explizit auf die Möglichkeiten hin, die durch die neue Technologie geschaffen werden. „Auch in einer Zeit der weltweiten Vernetzung bedeutet ein Rechner dieser Leistungsklasse einen ganz erheblichen Standortvorteil. Die Leibniz Universität Hannover erhält damit ein herausragendes Werkzeug für die Forschung“, so der niedersächsische Minister für Wissenschaft und Kultur.

Betreiber des leistungsstarken Rechnersystems mit rund 25.000 Prozessorkernen sind das Regionale Rechenzentrum für Niedersachsen (RRZN), Hannover, und das Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik (ZIB) in Berlin. Die beiden Standorte sind mit einer 10- Gigabit-Datenleitung verbunden. Die mögliche Datenmenge, die in einer Sekunde über diese Leitung übertragen werden kann, entspricht dabei fast einer Million Buchseiten. Nach einer zweiten Ausbaustufe im Jahr 2009 soll der Supercomputer die Leistung des alten HLRN-Systems um das sechzigfache übertreffen. Die Spitzenleistung beträgt dann 312TFlop/s, das entspricht 312 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde. Der Hauptspeicher ist mit einer Kapazität von 90 Terabyte ausgestattet – das entspricht in etwa einer Speicherkapazität von 90 Millionen Büchern à 500 Seiten!

Das neue System bedeutet einen enormen Fortschritt für die Wissenschaft: Durch seine Rechenleistung unterstützt der Supercomputer die Lösung von wissenschaftlichen Problemstellungen, die entweder zu kostenintensiv sind oder zu lange dauern, um im Labor gelöst zu werden – sogenannte „Grand-Challenge-Projekte“. Die hohe Rechenleistung wird neue Erkenntnisse auf Gebieten wie beispielsweise Strömungsproblemen an Flugzeugen, in der Biophysik zur Bekämpfung von Krankheiten oder der Forschung in der Astrophysik bringen. Auch exakte Berechnungen von Molekülstrukturen in den Materialwissenschaften oder Modelle zur Erderwärmung in der Klima- und Meeresforschung werden künftig genauereund schneller Ergebnisse bringen.

Der Norddeutsche Verbund zur Förderung des Hoch- und Höchstleistungsrechnens besteht seit 2001 und hat zu einer intensiven Zusammenarbeit sowie vielen wissenschaftlichen Kooperationen zwischen den beteiligten Ländern geführt. Die Bündelung der Ressourcen der beteiligten Länder ist in der deutschen Forschungslandschaft bisher einmalig.

Dr. Stefanie Beier
Pressesprecherin
Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Leibniz Universität Hannover Welfengarten 1
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