SugarLDS – Zuckersüße Vertragsverwaltung für Deutschlands Behörden

Bei der Präsentation des Ergebnisses beim jährlichen Bachelorpodium am 27. Juni in Potsdam waren rund 200 Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft anwesend.

Am Anfang des Bachelorprojekts stand die Analyse des derzeitigen Ablaufs bei der Erstellung von Verträgen in dem brandenburgischen Landesbetrieb. Momentan werden dort viele Vertragsangelegenheiten individuell per „Stift und Zettel“ geregelt und von Abteilung zu Abteilung sehr unterschiedlich gehandhabt. Hier wurden Gemeinsamkeiten bei den Abläufen gesammelt, um eine Lösung zu finden, die den LDS-Mitarbeitern doppelte Arbeit einsparen sollte.

Anschließend folgte die Integration der Ergebnisse in das SugarCRM-Framework. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes Customer-Relation-Management-Tool, ein Werkzeug zur Verwaltung von Firmen- und Kundendaten, das von der gleichnamigen Firma vertrieben und weiterentwickelt wird. „Da es sich dabei um ein Projekt mit frei verfügbarem Quellcode handelt und die Software modular aufgebaut ist, war 'SugarCRM' wie geschaffen für unsere Anforderungen“, erklärte Projektsprecher Ingo Jaeckel.

In der von den Studenten angepassten Version „SugarLDS“ sind jetzt Verwaltungsfälle, die im Landesbetrieb oft auftreten, automatisiert ausführbar: „Wofür man früher viel Zeit investieren und viele Informationen mühsam zusammensuchen und -kopieren musste, reicht jetzt ein Mausklick“, beschreibt Jaeckel die Vorteile des neuen Systems. Mit ihm können die Mitarbeiter auf eine Vielzahl von Standardvorlagen für Vertragstexte zurückgreifen, Leistungen einfach über einen Produktkatalog oder Anlagen hinzufügen. Ein weiterer Vorteil ist der standardisierte Ablauf bei der Erstellung von Verträgen, deren einheitliches Layout und die Möglichkeit der direkten Erzeugung von PDF-Dateien. In dem System sind auch alle Vertragspartner und Kunden des Landesbetriebs und der Geschäftsverkehr mit ihnen abgebildet.

Das Projekt wurde am HPI-Fachgebiets „Operating Systems and Middleware“ von Prof. Dr. Andreas Polze und Dr. Martin von Löwis betreut. „SugarLDS“ wird der Entwicklergemeinschaft als OpenSource kostenlos und mit frei verfügbarem Quellcode zur Verfügung gestellt..

Bachelorpodium – Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI

Das „Bachelorpodium“ des Hasso-Plattner-Instituts gibt es schon seit dem Jahr 2005. Seitdem präsentieren die Bachelorstudenten des HPI ein- oder zweimal im Jahr öffentlich die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende ihres Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang – von ihren Professoren angeleitet – größere praktische Aufgaben der Informations-technologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus ganz Deutschland. Eine Übersicht über die laufenden Projekte gibt die HPI-Internetseite

http://www.hpi.uni-potsdam.de/lehre/studienprojekte/bachelorprojekte.html.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang „IT-Systems Engineering“ an – eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit circa 400 Studenten genutzt wird. Insgesamt 50 Professoren und Dozenten sind am HPI tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme.

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