Studenten machen Unternehmenssoftware flexibler

Sie ist leichter an die Besonderheiten der jeweiligen Unternehmen anzupassen und erleichtert die Arbeitsaufteilung zwischen den Mitarbeitern. Zusammen mit der SAP AG wurden am Fachgebiet „Business Process Technologies“ Probleme bestehender Prozessmanagementsysteme untersucht und Lösungen erarbeitet.

Das Ergebnis wurde beim „Bachelorpodium“ am 27. Juni vorgestellt, zu dem rund 200 Entscheider aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft nach Potsdam gekommen waren.

„Es gibt zwar bereits eine Vielzahl von Werkzeugen zur Unterstützung von Geschäftsprozessen. Meistens sind aber betriebliche Abläufe in solchen Programmen zu starr abgebildet“, erklärte Philipp Maschke, Sprecher des Bachelorprojektteams. Deshalb werden die Systeme stellenweise nicht genutzt und stattdessen Daten zwischen Mitarbeitern telefonisch oder per E-Mail ausgetauscht, anstatt sie im System zu dokumentieren. Dabei getroffene Entscheidungen sind später nicht nachvollziehbar und Informationen können verloren gehen.

In einem ersten Arbeitsschritt recherchierte das Studententeam die häufigsten Fälle, bei denen die Unternehmenssoftware als unzureichend eingeschätzt wurden. Ausgehend von aktuellen Forschungsergebnissen wurden Lösungsansätze zur Behebung dieser Probleme entwickelt.

Diese Lösungen wurden dann für zwei Programme zur Unterstützung von Geschäftsprozessen angepasst und implementiert: einmal für die Software „NetWeaver Business Process Management“ des Kooperationspartners SAP, und auch für Oryx, die vom HPI entwickelte Plattform zur Modellierung von Geschäftsprozessen. „So konnten wir sowohl von der Praxiserfahrung eines großen Software-Herstellers wie SAP profitieren, aber auch gleichzeitig die neuesten Forschungsergebnisse unseres Fachgebiets einsetzen“, erklärte Maschke.

Dabei ist ein System entstanden, das Unternehmen bei ihrer Arbeit viel flexibler unterstützt, etwa weil die Reihenfolge der Arbeitsschritte vom Mitarbeitern jeweils individuell festgelegt werden kann.

Die Bachelorprojektgruppe wurde betreut von Gero Decker, Doktorand am Fachgebiet Business Process Technology sowie von Harald Schubert, Softwarearchitekt bei der SAP AG. Die Leitung übernahm HPI-Prof. Mathias Weske in Zusammenarbeit mit Dr. Franz Weber von der SAP AG.

Bachelorpodium – Ausweis der praxisnahen Ausbildung am HPI

Beim „Bachelorpodium“ des Hasso-Plattner-Instituts präsentieren Bachelorstudenten seit 2005 jedes Jahr einer interessierten Öffentlichkeit die Ergebnisse ihrer Praxis-Projekte, die sie in Teams von vier bis acht Studenten am Ende ihres Bachelorstudiums absolviert haben. Sie zeigen, wie sie zwei Semester lang – von ihren Professoren angeleitet – größere praktische Aufgaben der Informationstechnologie eigenverantwortlich angepackt und welche innovativen Lösungen für Wirtschaft und Gesellschaft sie dabei entwickelt haben. Projektgeber sind renommierte Unternehmen und Institutionen aus ganz Deutschland. Eine Übersicht über die laufenden Projekte gibt die HPI-Internetseite

http://www.hpi.uni-potsdam.de/lehre/studienprojekte/bachelorprojekte.html.

Kurzprofil Hasso-Plattner-Institut

Das Hasso-Plattner-Institut für Softwaresystemtechnik GmbH (HPI) in Potsdam ist Deutschlands universitäres Exzellenz-Zentrum für IT Systems Engineering. Als einziges Universitäts-Institut in Deutschland bietet es den Bachelor- und Master-Studiengang „IT-Systems Engineering“ an – eine praxisnahe und ingenieurwissenschaftlich orientierte Alternative zum herkömmlichen Informatik-Studium, die von derzeit circa 400 Studenten genutzt wird. Insgesamt 50 Professoren und Dozenten sind am HPI tätig. Es betreibt exzellente universitäre Forschung – auch für erste Adressen der Wirtschaft. Vor allem geht es um Grundlagen und Anwendungen für große, hoch komplexe und vernetzte IT-Systeme.

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