Roboter erobern Unterwasserwelten

Der Roboterhersteller iRobot hat gestern, Dienstag, bekannt gegeben, ein Lizenzabkommen für die kommerzielle Vermarktung des autonomen Unterwasserfahrzeugs (AUV) „Seagilder“ der University of Washington (UW) getroffen zu haben.

„Wir haben eine starke Erfolgsgeschichte darin, neue Technologien von Forschungsinitiativen in Produkte zu transferieren, die militärische Missionen unterstützen“, sagt Helen Greiner, Mitgründerin und Chairman von iRobot. Die bereits bewährte Drone dürfte in der iRobot-Version wohl nicht auf friedliche Forschungszwecke beschränkt bleiben, sondern auch für militärische Aufgaben zum Einsatz kommen.

Das militärische Spielfeld ist für das Unternehmen iRobot, das Privatanwendern am ehesten durch den Staubsaugerroboter „Roomba“ bekannt ist, nicht neu. Schon vor zehn Jahren wurde der „PackBot“ zu einen kampftauglichen Roboter gemacht, der jetzt im Irak und in Afghanistan zum Einsatz komme, betont Greiner. „Den Seaglider von der UW zu lizenzieren wird unseren Robotern helfen, neue Unterwasser-Territorien zu erobern“, findet sie martialische Worte. Mit dem AUV setzt iRobot auf eine Basis, die bereits in der wissenschaftlichen Anwendung praktisch erprobt ist und durch Anbringung unterschiedlicher Messinstrumente für verschiedene Aufgaben adaptiert werden kann.

Seaglider sind sehr energiesparende Dronen mit stromlinienförmiger Hülle, die ein Auftriebs-basierendes Antriebssystem nutzen. Nach Angaben des Applied Physics Laboratory (APL) der UW sind die AUVs für einen Einsatz bis zu 1.000 Metern Wassertiefe geeignet. Die Reichweite betrage bis zu 4.600 Kilometer. Lange Einsatzzeiten sind möglich, laut APL wurde bereits eine Mission von mehr als sieben Monaten absolviert.

Entwickelt wurden die Seaglider vor allem für ozeanografische Messungen zu Forschungszwecken, welche mit der 1,8 Meter langen Drone deutlich kosteneffizienter bewerkstelligt werden können als durch große Forschungsschiffe oder mittels fest verankerter Systeme. Auch maritime Aufklärung oder die Nutzung als Navigationshilfe oder Kommunikationsknoten nennt das APL als Einsatzgebiete. Das dürfte erklären, weshalb iRobot Potenzial für eine Nutzung durch militärische Planer ortet.

Media Contact

Thomas Pichler pressetext.austria

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