Neu entwickelte Middleware ermöglicht Desktop-Zugriff auf das Grid

Die erfolgreiche Integration der GRIA-Middleware von IT Innovation in kommerzielle Problemlösungsumgebungen (Problem Solving Environments, kurz: PSEs) ist ein Bestandteil des von der Europäischen Union geförderten SIMDAT-Projekts. Diese Lösung macht es Luft- und Raumfahrtingenieuren möglich, komplexe Problemstellungen in Entwicklung und Design zu lösen, indem sie auf die Rechenkapazität verschiedener IT-Ressourcen einer verteilten Grid-Infrastruktur zurückgreifen.

„Das System arbeitet so effektiv, dass der Ingenieur nicht einmal bemerken wird, ob der gerade verwendete Dienst extern im Grid oder von seiner lokalen IT bereitgestellt wird“, sagt Michael Turner von BAE Systems, Advanced Technology Centre. „Dadurch brauchen Unternehmen ihre Tools und Abläufe nicht mehr umzustellen, um von Grid-Ressourcen zu profitieren.“

Zusätzlich zur Middleware-Integration in PSEs haben die beteiligten Unternehmen damit ein Verfahren geschaffen, das die Interoperabilität unterschiedlicher Workflow-Tools ermöglicht. Das bedeutet, dass Ingenieure einfach ihre bereits bestehenden Workflow-Tools und -Modelle weiterverwenden und trotzdem ihre Daten mit Kollegen in anderen Unternehmen austauschen können – auch wenn diese andere Tools einsetzen.

Guillaume Alleon von EADS Innovation Works fügt hinzu: „Mit diesen Tools schaffen wir beschleunigte Prozesse, die all unser Wissen erfassen und uns eine stärkere Kooperation zwischen verschiedenen, auf der ganzen Welt verteilten Gruppen möglich machen.“

Neben der Verknüpfung mit grafischen Workflow-Tools hat die Universität von Southampton GRIA in MATLAB integriert, eine Software und Programmiersprache für numerische Berechnungen. Somit können sie ihr Optimierungs-Toolkit OPTIONS mit den von BAE Systems und EADS Innovation Works zur Verfügung gestellten Integrierten Diensten kombinieren, was sowohl Produktentwicklung als auch

-optimierung an mehreren Standorten ermöglicht und zudem die Funktionalität von MATLAB erweitert.

Durch den Einsatz der GRIA-Dienste, darunter Job- und Daten-Services, eine Benutzer-kontenverwaltung und Abrechnungsmöglichkeiten, haben die Luft- und Raumfahrtpartner eine Virtuelle Organisation gegründet. Diese wird zwar von verschiedenen europäischen Standorten aus geführt, basiert aber gleichzeitig auf den bekannten Methoden des Projektmanagements.

Eine solche Virtuelle Organisation gestattet es dem Generalunternehmer, seine Organisations- und Versorgungskette mithilfe von Komponenten aus dem Technologie-Portfolio von SIMDAT zu verwalten.

Weiterhin führt Michael Turner an: „Für uns als Generalunternehmer bedeutet die mittels GRIA geschaffene Virtuelle Organisation, dass wir den Zugriff unserer Partner und Zulieferer auf unsere Daten und Ressourcen nicht nur auf eine überschaubare, sondern auch auf dynamische Art und Weise steuern können. Das ermöglicht ein besonders effektives Management multinationaler Projekte.“

SIMDAT erhält im Rahmen des Information Society Technologies Programme (IST), Vertragsnummer IST-2004-511438, Forschungsförderungsgelder der Europäischen Kommission. Maximale Förderung des Projekts: 11 Millionen Euro, Projektbeginn: 1. September 2004, Dauer: 48 Monate, Partner: 27.

Das Projekt wirdvom Fraunhofer-Institut SCAI in Sankt Augustin koordiniert.

Ansprechpartner:

Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI
Clemens-August Thole
Abteilungsleiter Numerische Software, SIMDAT Projektkoordinator
+49 (0) 2241 14 27 39
EADS
Pierre Bayle
Head of Corporate Media Relations
+33 (0)1 42 24 20 63
Coralie Sido
EADS Innovation Works
+33 (0)1 46 97 33 82
BAE
Andrew Jenkins
Marketing Manager, BAE Systems – Shared Services
+44 (0) 117 302 8160

Media Contact

Michael Krapp Fraunhofer Gesellschaft

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