Telekommunikation Morgen

Kommunikation heute bedeutet Kommunikation über mehrere Medien. Der klassische drahtgebundene Festnetzanschluss existiert neben dem Mobilfunknetz und dem W-LAN.

Aber auch das Kommunikationsverhalten hat sich grundlegend geändert. War es früher die Sprachkommunikation, so steht heute mehr und mehr der schnelle und mobile Austausch von Daten im Vordergrund.

Diesem Szenario tragen Überlegungen von Netzbetreibern Rechnung. Es stellt sich die Frage, wie sich das Telekommunikationsnetz der Zukunft gestaltet, wobei die Netzanbieter natürlich ihre vorhandenen Ressourcen in diese Überlegungen einbeziehen und das prognostizierte, durchaus sehr unterschiedliche Nutzerverhalten in diese Überlegungen einfließen lassen.

Einige Netzbetreiber, wie die SwissCom oder die Slovak-Telekom haben bereits begonnen, Teile Ihrer Netze in ein sogenanntes NGN -Next Generation Network umzuwandeln.

NGN bedeutet, bestehende Netze konvergieren zu einem Netz, wobei dem Kunden beispielsweise ein Endgerät für verschiedene Zugangsarten zur Verfügung steht.

Diese Dienstemobilität, unabhängig vom vorgefundnen und genutzten Netz ist eine der augenscheinlichsten Neuerungen des NGN. Der Kunde als Endnutzer wird davon kaum bewusst Kenntnis nehmen.

Grundlage des Datenaustausches über ein NGN – unabhängig von Sprache oder Daten – ist das bereits jetzt im Internet genutzte IP-Protokoll. Damit verbunden ist die Priorisierung von Anwendungen nach der jeweils aktuellen Verfügbarkeit von Resourcen wie Bandbreite im Netz.

Noch gibt es in Deutschland kein öffentlich genutztes Next Generation Network. Alle existierenden NGNs sind Insellösungen, wie zum Beispiel das NGN-Testnetz der HfTL.

Unter Federführung von Herrn Dipl.-Ing. Michael Maruschke und Herrn Dipl.-Ing. Stephan Massner arbeiten 12 Studenten in einem internationalen Team an der prototypischen Weiterentwicklung von NGN-Netzen.

Herr Maruschke arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Telekommunikationsinformatik der HfTL seit Jahren eng mit Prof. Pavol Podhradsky von der Technischen Universität Bratislava und Herrn Dipl.-Inf. Sebastian Schumann von der Slovak-Telekom zusammen.

Für seine Promotion hat Herr Massner die Themenschwerpunkte Sicherheit, Stabilität und Verwaltbarkeit des NGN bei der Zusammenschaltung unterschiedlicher Netze ausgewählt.

Da relevante Praxiserfahrungen bei der Zusammenschaltung unterschiedlicher NGN-Netze nicht vorhanden sind, ist es ein Ziel der Kooperation mit der Technischen Universität Bratislava, hier Fehlerquellen zu entdecken und zu beseitigen. Weiterhin sollen die gewonnenen Erfahrungen in die Praxis überführt werden und damit für den Kunden einen höheren Nutzen erzielen.

Unterstützung für dieses Vorhaben erhalten Herr Maruschke und Herr Massner durch mehrere Studenten, welche auch zu diesem Thema Diplom- und Bachelorarbeiten anfertigen.

Welche Chancen NGN bietet, zeigt die Teilnahme eines spanischen Studenten von der Technischen Universität Valencia und eines chinesischen Studenten aus Shanghai an diesem Projekt der Leipziger Hochschule. Im Gegenzug arbeitet ein deutscher Student an der Tongji Universität Shanghai, sowie zwei weitere Leipziger Studenten in Bratislava bei der Slovak Telekom im NGN-Testlabor.

Media Contact

Torsten Büttner idw

Weitere Informationen:

http://www.hft-leipzig.de

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