Unternehmensdaten effizient nutzen

Eine Studie der Berkeley-Universität ergab, dass die produzierten Daten pro Erdbewohner rapide zunehmen und mittlerweile von einer Informationsüberflutung gesprochen werden kann. Mitarbeiter von Unternehmen managen heute immer mehr Informationen und bekommen verstärkt Probleme, das eigene und vor allem das Wissen ihrer Kollegen zu überschauen.

Ein Lösungsansatz besteht darin, die bereits gespeicherten Daten zu strukturieren. Aber der Aufwand und die Kosten, um die bereits vorhandene Informationsmenge zu ordnen, sind enorm hoch. Forscher des Fraunhofer-Institutes für Graphische Datenverarbeitung IGD setzen auf die automatische semantische Verknüpfung strukturierter und unstrukturierten Daten, um darauf eine intelligente Suche aufzusetzen.

Mit dem am Fraunhofer IGD entwickelten Suchsystem ConWeaver wollen die Forscher die Informationsflut in den Griff bekommen. Das Suchsystem ermöglicht eine intelligente semantische Suche. Die Software generiert aus Unternehmensdaten automatisch Wissensnetze und erzeugt strukturierte Ergebnislisten. Darüber hinaus erhalten Benutzer automatisch generierte Einschränkungs- und Erweiterungsvorschläge zu ihrem eingegebenen Suchterminus und kommen zielgerichtet und schnell zu den gesuchten Informationen.

„Im Unterschied zu anderen Systemen sucht ConWeaver nicht nur nach der Zeichenfolge des eingegebenen Suchbegriffs, sondern auch nach der inhaltlichen Bedeutung des Wortes“, erklärt Dr. Thomas Kamps, Leiter des ConWeaver-Entwicklungsteams am Fraunhofer IGD. Die Bedeutung des Suchbegriffs ergibt sich aus den Zusammenhängen des Wortes im Wissensnetz. Nach der semantischen Suche liefert die Software ein übersichtliches Ergebnis, das den Nutzern nicht nur eine Liste von Treffern, sondern einen umfassenden Überblick über das für ihn wichtige Thema bietet. Die ConWeaver-Software führt die Anwender intelligent durch den Informationsraum und kann aufgrund der übersichtlichen Ergebnisdarstellung aus der Datenflut die gewünschten Informationen herausfiltern. ConWeaver hilft, Zeit bei der Suche zu sparen, die Qualität der Informationsrecherche zu erhöhen und Kosten zu senken.

Bereits zum dritten Mal innerhalb eines Jahres veranstaltet das ConWeaver-Team einen „Semantics Day“ am Fraunhofer IGD in Darmstadt und stellt dort seine innovative Technologie der semantischen Suche vor. Referenten aus Wirtschaft und Wissenschaft präsentieren am 20. Mai 2008 auf dem „Science meets Business“-Workshop neueste Erkenntnisse aus dem Bereich des Informationsmanagements.

Das detaillierte Programm sowie ein Anmeldeformular zur Veranstaltung finden Sie im Internet unter http://www.conweaver.de/semanticsday.

Die Teilnahmegebühr beträgt 150 Euro. Darin enthalten sind alle Tagungsunterlagen sowie ein Mittagsimbiss und Getränke. Für Studenten und Alumni des Fraunhofer IGD gilt eine reduzierte Gebühr von 75 Euro. Für Journalisten ist eine Teilnahme an der Veranstaltung kostenlos, um Anmeldung wird aber gebeten.

3. Semantics Day „Unternehmenssuche 2.0 – Strukturiert und schnell durch die Informationsflut“

Ort: Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD, Fraunhoferstraße 5, 64283 Darmstadt

Zeit: Dienstag, 20. Mai 2008, 10.00 – 16.00 Uhr

Ansprechpartner:
Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD
Dr. Thomas Kamps
Telefon: 06151 155-651
E-Mail: thomas.kamps@igd.fraunhofer.de
Das Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD betreibt angewandte Forschung im Bereich der graphischen Datenverarbeitung. Zu den Kernkompetenzen des Instituts gehören unter anderem Visualisierung und Simulation, Animation, Modellierung, Virtuelle und Erweiterte Realität, Sicherheitstechnologien sowie Ubiquitous Computing. Die Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf drei Schwerpunkte: Den Erhalt von Semantik über den gesamten Modellierungsprozess hinweg, die Wechselwirkung von Graphik und Vision sowie die Bearbeitung bibliothekarischer Fragestellungen im Kontext dreidimensionaler Modelle. Das Anwendungsspektrum der innovativen Konzepte, Modelle und Praxislösungen reicht von Virtueller Produktentwicklung über Medizin und Verkehr bis zu Multimedialem Lernen und Training. Im Auftrag von Kunden entstehen Prototypen und Komplett-Systeme, die auf ihre spezifischen Anforderungen abgestimmt sind. So entwickeln die Abteilungen in Darmstadt, Rostock und Singapur neue Technologien, erstellen Studien und realisieren Anwendungen und Systeme (Hard- und Software), die sich durch hohe Benutzerakzeptanz, gute Bedienbarkeit und ergonomische Gestaltung auszeichnen. Die Forschungs- und Entwicklungsprojekte des Fraunhofer IGD haben direkten Bezug zu aktuellen Problemstellungen in der Wirtschaft. Zahlreiche Ausgründungen gewährleisten, dass Prototypen schnell in marktfähige Produkte umgesetzt werden.

Das Fraunhofer IGD kooperiert eng mit der Technischen Universität Darmstadt, der Technischen Universität Graz und der Universität Rostock. Das Centre for Advanced Media Technology (CAMTech) in Singapur, gegründet 1998, sichert die Präsenz auf den Zukunftsmärkten Asiens. Das Fraunhofer IGD beschäftigt rund 180 (vollzeitäquivalente) feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Etat betrug 2007 über 14 Millionen Euro.

Media Contact

Bernad Lukacin idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer