Japan setzt voll auf IT-Systemtechnik – Ausbildung nach deutschem Vorbild

Das berichtete der Leiter des Potsdamer Hasso-Plattner-Instituts, Prof. Christoph Meinel, nach einer Reise, die ihn nach Tokio und Fukuoka führte. Er war dort Gast der Kyushu-Universität sowie des japanischen Industrieverbands Keidanren. Letzteren kann man mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie vergleichen.

„Wie im vergangenen Jahrhundert bei den Mikrochips wollen es die Japaner nun in IT-Systemtechnik und Software-Technologie schaffen, an die Weltspitze zu gelangen“, berichtete der HPI-Direktor über die gemeinsamen Anstrengungen von japanischer Regierung, Wirtschaft und Wissenschaft. Meinel war in Japan unter anderem mit dem Minister für IT-Technologie, Fumio Kishida, hochrangigen Experten aus den Ministerien für Wirtschaft, Wissenschaft und Inneres sowie mit Vertretern japanischer Universitäten und Unternehmen zusammengekommen. Zu Meinels Gesprächspartnern gehörte auch Toru Yamashita, Vorstandsvorsitzender der NTT Data Corporation.

Yamashita hatte im März 2007 eine Delegation angeführt, die sich in Potsdam am HPI das Modell des ingenieurwissenschaftlich orientierten Bachelor- und Master-Studiengangs „IT-Systems Engineering“ präsentieren ließ. Die zehnköpfige Gruppe aus hochrangigen Wirtschafts- und Wissenschafts-Experten sowie Verbandsrepräsentanten hatte sich zuvor bereits in den USA, Südkorea, Irland und Finnland über beispielhaft praxisorientierte Ansätze für die Elite-Ausbildung von IT-Nachwuchsführungskräften informiert.

„Jetzt hat man sich offenbar für unser Modell entschieden“, berichtete HPI-Direktor Meinel. Seit September werde zum Beispiel an der Universität Fukuoka in einer konzertierten Aktion von Regierung und Wirtschaft ein neuer praxisnaher Studiengang für Software-Ingenieure nach Vorbild des HPI aufgebaut. Außerdem solle an der Universität Tokio ein nationales Zentrum für Forschung und Lehre in der IT-Systemtechnologie errichtet werden. Auch hier rechne er damit, dass die Konstruktion des Hasso-Plattner-Instituts als ein eigenständiges, privat finanziertes An-Institut an einer staatlichen Universität Vorbildfunktion haben werde, sagte Meinel.

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Katrin Augustin idw

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