App verwandelt Stimme in Passwörter

Smartphones können Spracheingaben künftig in Passwörter umwandeln, deren Vergleich den Nutzer eindeutig und sicherer als bisher identifiziert. Eine entsprechende Technik präsentieren Forscher der Carnegie Mellon University im September auf der Information Security Conference http://web.sec.uni-passau.de/isc2012 in Passau.

„Das Prinzip nutzt man bei Fingerabdrücken längst, doch bei der Stimme sind wir die Ersten“, sagt Forschungsleiter Bhiksha Raj gegenüber Technology Review.

Rechnerleistung reduziert

Die Stimme des Menschen erlaubt eine weit präzisere Identifizierung als Passwörter, weshalb Spracherkennung bei Banken, Telekom-Anbietern und anderen Branchen deutlich auf dem Vormarsch ist. Kunden sprechen einen Satz zur Registrierung und wiederholen diesen bei jedem weiteren Anruf, um sich somit auszuweisen. Das Problem dabei: Schaffen es Hacker, an den abgespeicherten Sprachabdruck zu gelangen, können sie damit in andere Systeme einbrechen, die auf Authentifizierung per Stimme beruhen.

Bisher wird dies auf unterschiedliche Weise gelöst: Apples Siri sendet etwa statt der kompletten Stimme bloß manche ihrer Elemente an einen Zentralserver. Andere Ansätze verschlüsseln die Sprache bereits, brauchen zur Identifizierung jedoch derart hohe Rechnerleistung, dass eine Smartphone-Anwendung undenkbar ist. Die US-Forscher haben diesen Schritt nun geschafft – indem die Sprache gleich zu einer ganzen Reihe Passwort-ähnlicher Datenreihen verwandelt wird, deren Übereinstimmung das Programm auswertet, ehe der Netz-Versand der Datenreihen startet.

Stimme bleibt im Handy

„Die Stimme verlässt somit das Telefon nie, weder bei der Registrierung noch später bei der Authentifizierung“, verdeutlicht Raj. Die für die Zukunft geplante App werde künftig auch sicherstellen, „dass nur du dieselben spezifischen Passwortreihen erzeugen kannst, selbst wenn jemand anderer dein Smartphone benützt“, so der Experte.

In ersten Tests konnte das System mit 95-prozentiger Genauigkeit den kommerziellen Lösungen mit abgespeicherten Sprachabdrücken noch nicht das Wasser reichen, weshalb Nutzer teils die Authentifizierung wiederholen mussten. Rasche Verbesserungen seien jedoch abzusehen.

Media Contact

Johannes Pernsteiner pressetext.redaktion

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer