Angriffe auf Smartphones vorab erkennen

Die mobile Kommunikation über Smartphones oder Tablet-Computer spielt für Unternehmen eine immer größere Rolle. Doch zugleich gilt es, diese mobilen Endgeräte sicher in die IT-Infrastruktur zu integrieren, um Angriffe von außen zu verhindern. Denn gerade Smartphones werden immer öfter zur Zielscheibe für gezielte Attacken von Datenspionen oder Hackern.

Das Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) der Universität Bremen entwickelt deshalb jetzt im vom Bundeministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten zweijährigen Transferprojekt „SAiM“ eine prototypische Softwarelösung für Unternehmen, die mobile Endgeräte gegen Schadprogramme absichert und erstmals auch neue, unbekannte Angriffe erkennen kann. Projektpartner sind die Bremer neusta mobile solutions GmbH als Koordinator, die Sirrix AG aus Bochum sowie die Institut für Internet-Sicherheit der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen.

Der Prototyp wird auf Basis des Open Source Betriebssystems Android entwickelt. „Das hat für Unternehmen den Vorteil, dass sie eine Lösung erhalten, die sie komplett inhouse ohne externe Anbieter nutzen können“, erläutert TZI-Mitarbeiter Florian Junge.

Der Prototyp ermöglicht ein Mobile-Device-Management, also die zentralisierte Verwaltung von Mobilgeräten durch die jeweiligen Administratoren. „Ein eigenes IT-Sicherheitsmanagement, das Smartphones absichert und zugleich neuartige Angriffe erkennt: genau danach besteht eine große Nachfrage bei Unternehmen“, erläutert Junge. „Und da im Projekt selbst Unternehmen vertreten sind, können wir den Prototypen unter realistischen Bedingungen testen.“

Zu den zentrale Fragestellungen im Projekt gehört die Art der Datenübertragung. Es geht dabei um die Weitergabe von Systemabfragen und darum, wie sich Ergebnisse zu Angriffen schnell auf dem Smartphone und auf dem zentralen Server im Unternehmen auswerten lassen.

„Und dann geht es auch um die Frage, wie das Zusammenspiel zwischen einzelnem Smartphone und Zentrale sinnvoll möglich ist. Denn aufgrund der geringen Rechenleistung auf dem Mobilgerät, muss das Gehirn in der Zentrale verortet sein – für die Mustererkennung von neuen Angriffen auf Basis von Methoden der Künstlichen Intelligenz“, erklärt Junge.

SAiM erhält eine Förderung aus dem Programm „KMU-innovativ“. In diesem Projekt arbeitet das TZI erneut mit der Bremer neusta mobile solutions GmbH zusammen. „Die Verzahnung ist sehr eng, im Unternehmen arbeiten jetzt frühere Mitarbeiter von uns und TZI-Professor Michael Lawo ist einer der beiden Geschäftsführer“, erläutert TZI-Projektkoordinator Karsten Sohr.

„Was wir gemeinsam als Prototypen in ganz verschiedenen Bereichen entwickeln, vermarktet neusta später als Dienstleistung. Die enge Zusammenarbeit ist ein gutes Beispiel für gelingenden Technologietransfer.“ Beide Partner waren auch schon beim Vorläuferprojekt von SAiM dabei: FIDeS. Sie hatten in diesem ebenfalls vom BMBF geförderten Projekt mit Unternehmen wie die Telekom oder der Automobilzulieferer ZF Friedrichshafen den Prototypen für ein IT-Frühwarnsystem mit Methoden der Künstlichen Intelligenz entwickelt.

„Das war die Basis, um jetzt eine Lösung für Smartphones angehen zu können“, sagt Sohr.

Knut Köstergarten
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
TZI Uni Bremen

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