Schleudertrauma für Seepocken – Neue Bewuchsschutzoberflächen im Dauertest auf der Hannover Messe

Noch bis zum Freitag, dem 27. April 2012, ist das Modell eines Dauerteststandes für Antifoulingbeschichtungen auf dem Themenstand Bionik in Aktion. Der Teststand simuliert die Strömungsbedingungen an der Oberfläche eines fahrenden Schiffes. Computergesteuert drehen sich Testrahmen mit neuartigen Oberflächenbeschichtungen, die auf einen Zylinder gespannt sind.

Damit werden Geschwindigkeiten bis zu 22 Knoten/h (ca. 40 km/h) erreicht, was der mittleren Reisegeschwindigkeit eines Frachters entspricht. Bis zu 36 unterschiedliche Proben können so über Wochen unter definierten Bedingungen geprüft werden.

„Diese Anlage erleichtert uns die Arbeit immens“, erläutert Prof. Dr. Antonia B. Kesel, Leiterin des Bionik-Innovations-Centrum B-I-C der Hochschule Bremen. „Innerhalb des Forschungsprojekts wurde in den vergangenen beiden Jahren eine Vielzahl an bioinspirierten Oberflächen entwickelt, die gute Aussichten auf eine Antifoulingwirkung zeigen. Stellen Sie sich vor, wir müssten immer ein Schiff losschicken, wenn wir einige Testproben haben! Mit dem Teststand können wir quasi in Echtzeit, unter Normbedingungen, beobachten, ob eine Beschichtung etwas taugt oder nicht, beziehungsweise wir sehen, wo es noch hakt.“

Angestrebt ist die Entwicklung einer umweltverträglichen innovativen Oberfläche mit effektiver Antifoulingwirkung, also ein Bewuchsschutz, z. B. gegen Seepocken bei Schiffsrümpfen, die in der Schifffahrt seit jeher für Probleme sorgen. Konventionelle Antifoulingfarben oder -beschichtungen enthalten Gifte, die sich im Meerwasser anreichern können.

Zur Realisierung des anspruchsvollen Forschungsvorhabens ist ein enger interdisziplinärer Zusammenschluss von Projektpartnern aus Wissenschaft und Industrie erforderlich, um biologisches, biochemisches, materialkundliches sowie fertigungsprozessorientiertes Know-How zu bündeln. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Forschung BMBF im Rahmen der BIONA-Maßnahme gefördert.

Bei seinem Besuch am Montag auf dem Bionik-Messestand zeigte sich Martin Günther, Bremer Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, beeindruckt von den nachhaltigen Ideen für die maritime Wirtschaft, die an der Hochschule entwickelt werden und über den Bionik-Studiengang der Hochschule Bremen direkten Eingang in die Bildung finden.

Hinweise für Redaktionen:
Unter: https://dataexchange.hs-bremen.de/exchange?g=d684pc ist bis zum 22. Mai 2012 ein Foto zum Herunterladen hinterlegt, das im Zusammenhang mit der Berichterstattung in den Medien kostenfrei verwendet werden darf.
Vorschlag Bildunterschrift: Prof. Dr. Antonia B. Kesel (Hochschule Bremen) demonstriert dem Bremer Wirtschaftssenator Martin Günther das Modell des Antifouling-Teststands.

Weitere Informationen:
Bionik-Innovations-Centrum B-I-C
Prof. Dr. Antonia B. Kesel
Hochschule Bremen
Fachrichtung Bionik
Neustadtswall 30
Tel.: 0421-5905-2525
E-Mail: B-I-C@hs-bremen.de
http://www.bionik-bremen.de

BIONA – Bionische Innovationen für nachhaltige Produkte und Technologien:
http://www.bionische-innovationen.de

Bionik-Themenstand auf der Hannover Messe, Halle 2 / D14:
http://www.hannovermesse.de/de/ueber-die-messe/programm/leitmessen/research-technology/programm/bionics

Media Contact

Ulrich Berlin idw

Weitere Informationen:

http://www.bionik-bremen.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: HANNOVER MESSE

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer