Maschinen und Werkstücke im Gespräch – Fraunhofer IPK auf der Hannover Messe 2012

Automatisierungstechnologien für die Produktion müssen heute nicht mehr nur ökonomischen Erwägungen gerecht werden. Vor allem der effiziente Einsatz von Ressourcen und die Fähigkeit zur flexiblen Anpassung an individuelle Kundenbedürfnisse gewinnen immer stärker an Bedeutung.

Die aktuelle Produktionspraxis ist jedoch wenig geeignet, produzierende Betriebe auf diese Anforderungen einzustellen. Maschinenbelegungspläne werden zentral oder für einzelne Werksbereiche erstellt und veralten schnell. Ändern sich Kundentermine oder treten Störungen auf – etwa unvorhergesehene Maschinenausfälle – müssen neue Pläne erstellt oder einzelne Aufträge verschoben werden. Damit sinkt die Produktivität.

Auf der Hannover Messe zeigen wir in Kooperation mit dem Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb (IWF) der TU Berlin neuartige Technologien für intelligent vernetzte Produk­tion, mit denen Unternehmen diesen Schwierigkeiten begegnen können:
– SOPRO – Selbstorganisierende Produktion in der Fabrik von Übermorgen
– Intelligentes Condition Monitoring für Hochpräzisionsmaschinen

Die Vision: Zentrale Produktionsleitsysteme werden abgelöst durch eine dezentrale Prozesssteuerung und -überwachung. Im Projekt SOPRO werden Aufträge und Ressourcen selbst zu Akteuren im Produktionsprozess. Jedes Werkstück kennt seinen Zustand und »weiß«, wie es im nächsten Schritt bearbeitet werden muss. Innerhalb eines Fertigungsnetzwerks fragt es selbständig an, welche Fertigungsressource die notwendige Auslegung und freie Kapazitäten aufweist und organisiert seinen Transport dorthin.

Die Maschinen ihrerseits sind mit Informationssystemen ausgestattet, die ihre Einsatzbereitschaft überwachen, Wartungsbedarfe antizipieren und Wartungen organisieren. So können unerwartete Störungen nicht nur schneller behoben, sondern im Idealfall von vornherein ausgeschlossen werden. Entsprechende Condition-Monitoring-Systeme werden im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Transregio 29 am IWF der TU Berlin entwickelt.

Das intelligente Zusammenspiel der Technologien macht es möglich, die Planung und Änderung von Produktionsprozessen erheblich zu erleichtern, zu beschleunigen und zu flexibilisieren. Erforderliche Bearbeitungsoperationen werden zeitgerecht ausgeführt. Fertigungsressourcen werden optimal ausgelastet; dadurch können Bestände reduziert werden. Liegezeiten werden weitgehend vermieden. Gleichzeitig wird die Störungsanfälligkeit von Produktionsnetzwerken als Ganzes signifikant reduziert.

Zusätzlich finden Sie das Fraunhofer IPK mit folgenden Themen auf weiteren Ständen:

– Halle 2, Stand C31 – Technische Universität Berlin: »Fertigung und Genauigkeit in Produktion und MRO«
– Halle 7, Stand B10 – Fraunhofer-Allianz Numerische Simulation: Simulation von Schweiß- und Zerspanprozessen und Trockeneisstrahlen
– Halle 25, Stand F24 – Gemeinschaftsstand Elektromobilität der Region Berlin-Brandenburg: Microcarrier – elektrisches Spezialfahrzeug zur Warendistribution in Städten

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Katharina Strohmeier
Telefon +49 30 39006-140
katharina.strohmeier@ipk.fraunhofer.de

Über das Fraunhofer IPK
Das Fraunhofer-Institut für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik IPK betreibt angewandte Forschung und Entwicklung für die gesamte Bandbreite industrieller Aufgaben – von der Produktentwicklung über den Produktionsprozess und die Wiederverwertung von Produkten bis hin zu Gestaltung und Management von Fabrikbetrieben. Die im Rahmen von Forschungsprojekten erzielten Basisinnovationen überführen unsere Fachleute gemeinsam mit Industriepartnern in funktionsfähige Anwendungen, deren Erprobung im Versuchsfeld des Produktionstechnischen Zentrums (PTZ) Berlin oder direkt vor Ort beim Kunden erfolgt.

Media Contact

Steffen Pospischil Fraunhofer-Institut

Weitere Informationen:

http://www.ipk.fraunhofer.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: HANNOVER MESSE

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer