Industrie 4.0: Effizienz, Wandlungsfähigkeit und Umgang mit großen Datenmengen

Das Fraunhofer ISI bietet Unternehmen Unterstützung bei Entscheidungsprozessen auf dem Weg hin zur Fabrik der Zukunft. Dafür betrachten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler alle Ebenen, die von dieser Entwicklung betroffen sind: vom einzelnen Arbeitsplatz und der Abteilung über den gesamten Betrieb und die Wertschöpfungskette bis hin zur Branche und zum Industriesektor. Einen exemplarischen Ausschnitt ihrer Forschungsarbeiten stellen sie auf der Hannover Messe vor.

Das Benchmarking-Portal http://www.industriebenchmarking.eu des Fraunhofer ISI ermöglicht Unternehmen den systematischen Vergleich der Leistungsfähigkeit ihres Produktionssystems mit anderen. So können konkrete Optimierungsbedarfe bei der Innovations- und Produktionsstrategie identifiziert sowie Optimierungspotenziale besser eingeschätzt werden.

Ein Bereich, in dem es in vielen Unternehmen Optimierungsbedarf gibt, ist die Ressourcen- und Energieeffizienz. Viele Unternehmen haben jedoch Schwierigkeiten, geeignete Maßnahmen zu identifizieren und umzusetzen – unter anderem, weil geeignete Technologien und Managementkonzepte kaum bekannt sind. Deshalb kommt der Unterstützung des Ergebnistransfers eine besondere Bedeutung zu. Hier setzt die Effizienzfabrik (http://www.effizienzfabrik.de) an, die den Transfer ressourceneffizienter Technologien von der Forschung in die Praxis fördert.

Ein weiteres wichtiges Thema für Unternehmen ist die Gestaltung und Steuerung wandlungsfähiger Produktionssysteme und Produktionsnetzwerke. Auch deren Planung ist oft großen Unsicherheiten und methodischen Defiziten unterworfen. Im Projekt DyWaMed (http://www.dywamed.de) hat das Fraunhofer ISI ein ganzheitliches Vorgehen zur modellorientierten Planung und simulativen Erprobung wandlungsrobuster Produktionssysteme entwickelt. Durch die Nutzung bewährter Methoden können Bauchentscheidungen vermieden und die Entscheidungsrobustheit erhöht werden.

Weiterhin präsentiert das Fraunhofer ISI auf der Hannover Messe Methoden zur Modellierung und Bewertung innovativer Geschäftsmodelle. Das vom Fraunhofer ISI entwickelte Konzept unterstützt und begleitet Unternehmen von der Idee bis zur Markteinführung. Es basiert auf neuesten ingenieur- und wirtschaftswissenschaftlichen Methoden, die die verschiedenen Phasen des Innovationsprozesses unterstützen.

Aber nicht nur in der Produktion profitieren Unternehmen von den Forschungsergebnissen des Fraunhofer ISI, sondern beispielsweise auch im Bereich IT: In den vergangenen Jahren ist unter dem Schlagwort Big Data ein neuer Forschungszweig entstanden, der sich mit der Verwaltung und Analyse großer Datenmengen beschäftigt. Maßgeblicher Treiber ist das Cloud Computing, das es Unternehmen erlaubt, flexibel die für die Analyse großer Datenmengen erforderlichen Kapazitäten zu nutzen. Dabei werden nicht nur Geschäftsdaten, sondern auch Daten aus öffentlich verfügbaren Quellen kombiniert und analysiert. Aus dieser jetzt möglichen Kombination von bisher unverbundenen Datenbeständen und -strömen resultieren sowohl Potenziale als auch Herausforderungen, die im Projekt „Big Data in der Cloud“ (http://www.isi.fraunhofer.de/isi-de/t/projekte/tl-tab-big-data.php) vom Fraunhofer ISI analysiert und bewertet werden. Im Auftrag des Deutschen Bundestags wird untersucht, welche Anwendungsfelder Big Data zurzeit und in Zukunft bietet, welche Herausforderungen sich aus den verwendeten Technologien ergeben, welche gesellschaftlichen, ökonomischen, rechtlichen, technischen Rahmenbedingungen existieren und welche Veränderungen notwendig sind, um sowohl die Potenziale von Big Data nutzen zu können als auch wichtige Aspekte wie den Datenschutz und die Privatsphäre nicht zu vernachlässigen.

Große Datenmengen bedeuten jedoch auch höheren Strombedarf. Bereits jetzt entfallen mehr als zehn Prozent des deutschen Stromverbrauches auf die Informations- und Kommunikationstechnologie, und die Internetnutzung – speziell im Bereich sozialer Netzwerke – steigt weiter. Die Geräte werden zwar immer effizienter, benötigen in Summe aber immer mehr Energie und Ressourcen.

Green IT ist ein Sammelbegriff für Anstrengungen, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) umwelt- und ressourcenschonend zu gestalten. Im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Programms IT2Green (http://www.it2green.de) werden systemübergreifende Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz von IKT erforscht, entwickelt und erprobt. Die Ergebnisse unterstützen Wirtschaft und Verwaltung beim gezielten Einsparen von Energie und Ressourcen.
Diese und andere Projekte präsentiert das Fraunhofer ISI auf der Hannover Messe 2014 – vom 7. bis zum 11. April am Gemeinschaftsstand der Fraunhofer-Gesellschaft (Halle 2, Stand D18).

Kontakt:
Anne-Catherine Jung MA
Telefon: +49 721 6809-100
E-Mail: presse@isi.fraunhofer.de

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI analysiert Entstehung und Auswirkungen von Innovationen. Wir erforschen die kurz- und langfristigen Entwicklungen von Innovationsprozessen und die gesellschaftlichen Auswirkungen neuer Technologien und Dienstleistungen. Auf dieser Grundlage stellen wir unseren Auftraggebern aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft Handlungsempfehlungen und Perspektiven für wichtige Entscheidungen zur Verfügung. Unsere Expertise liegt in der fundierten wissenschaftlichen Kompetenz sowie einem interdisziplinären und systemischen Forschungsansatz.

http://www.industriebenchmarking.eu
http://www.effizienzfabrik.de
http://www.dywamed.de
http://www.isi.fraunhofer.de/isi-de/t/projekte/tl-tab-big-data.php
http://www.it2green.de


Media Contact

Anne-Catherine Jung Fraunhofer-Institut

Alle Nachrichten aus der Kategorie: HANNOVER MESSE

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Neue Lösungsansätze für wachsende Resistenzen gegen Pilzmedikamente

Resistenzen gegen Pilzmedikamente (sog. Antimykotika) stellen Gesundheitssysteme weltweit vor große Herausforderungen. Auch in Österreich erkranken jährlich etwa 130.000 Menschen an Pilzinfektionen, die oftmals auch tödlich enden können. Mit dem neuen…

Partner & Förderer