Forschen für Verkehrssicherheit – FH Kaiserslautern mit Projekt AEROS auf HMI

Geoinformationen und damit verbundene Technologien sind ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der modernen Informations- und Wissensgesellschaft. Die Dienstleister für Straßeninformationen sind ständig bestrebt, ihre Datenerfassungstechnologien auf hohem Niveau zu halten und sind offen für den Einsatz und die Vermarktung neuer innovativer Verfahren.

Die Straßenbau- und -verkehrsverwaltungen in Deutschland haben die gesetzlich vorgeschriebene Pflicht, die Sicherheit und Leichtigkeit des öffentlichen Straßenverkehrs zu gewährleisten. Zu diesem Zweck dienen Verkehrzeichen, deren Aufstellung durch verkehrsrechtliche Anordnung geregelt ist. Zur laufenden Gewährleistung der Verkehrssicherheit ist eine regelmäßige Überprüfung aller Verkehrszeichenstandorte erforderlich. Neben dieser gesetzlichen Pflicht haben die Behörden auch Eigeninteresse an der Vollständigkeit und Korrektheit der aufgestellten Zeichen, da im Zweifelsfalle die Behörde gegenüber Verkehrsteilnehmern bei Schadensereignissen aufgrund fehlender / nicht erkennbarer Zeichen haftet. Somit besteht auch unter dem Aspekt der Beweissicherung Handlungsbedarf in allen Verwaltungen.

Die Erfassung des sicherheitsrelevanten Bestands an Objekten im Straßenraum, wie Verkehrszeichen und Lichtsignalanlagen, aber auch Schutzplanken, Fahrbahnmarkierungen und vielen anderen Elementen in Straßeninformationsbanken (SIB), sowie die Laufendhaltung dieses Bestands, stellt eine immer wichtigere Aufgabe für Bund, Länder und Kommunen dar. Eine Erfassungsmethode ist, die Strecken mit kamerabestückten Fahrzeugen zu befahren. Die Bildfolgen werden anschließend manuell ausgewertet und die Daten für die SIB aufbereitet.

Die manuelle Auswertung der Bildfolgen
• ist sehr zeit- und kostenintensiv
• ist fehleranfällig
• zieht lange Bearbeitungszeiten bei hohem Datenaufkommen nach sich

Daher besteht in der Automatisierung dieses Prozessschritts erhebliches Verbesserungspotenzial. Mithilfe moderner Kamerasysteme und Bildverarbeitungsmethoden soll die Auswertung der Bildfolgen automatisiert werden. Im ersten Schritt wird dabei eine robuste Detektion und Identifizierung von Verkehrszeichen umzusetzen sein.
Zum Ende der Projektlaufzeit von AEROS soll ein System zur Verfügung stehen, welches folgende Eigenschaften besitzt:
• Das System lässt sich hardwareseitig möglichst aus Standardkomponenten, insbesondere bei der Kamera- und Beleuchtungstechnik, zusammensetzen
• Das System liefert bei normalen Witterungs- und Umgebungsbedingungen eine möglichst hohe Erkennungsrate bezüglich der Verkehrszeichen. Angestrebt wird eine Erkennungsrate von mindestens 95% der vom menschlichen Auge erkennbaren und nicht verdeckten und beschädigten Verkehrszeichen.
• Das System soll erweiterbar sein bezüglich weiterer Objekte des Straßenraums wie weitere Verkehrszeichen (z.B. für einen Einsatz außerhalb Deutschlands), Lichtsignalanlagen, Schutzplanken etc.
• Das System soll leicht anpassbar und integrierbar in bereits existierende Peripheriesysteme sein.

Das Projekt AEROS wird öffentlich gefördert durch das BMBF über die AiF (Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungseinrichtungen „Otto von Guerike“). Die Schirmherrschaft hat die Fachhochschule Kaiserslautern. In wissenschaftlicher Kooperation mit dem Fraunhofer Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik , Kaiserslautern und den Industriepartnern IVT (Informationssysteme für Verkehr und Technik) GmbH, Oppenheim und STRADIS Ingenieurgesellschaft mbH, Wiesbaden. Die Projektlaufzeit beträgt 3 Jahre und endet im Herbst 2013.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Martin Böhm ++ Tel: 0631/3724-2316 ++ Mail: martin.boehm@fh-kl.de

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Elvira Grub idw

Weitere Informationen:

http://www.fh-kl.de

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