Transfer-Projekt zieht Bilanz – Neue Wege zurück in den Beruf

250 Personen aus 120 Institutionen waren an dem Projekt beteiligt, das vom nordrhein-westfälischen Arbeitsministerium aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert wurde. Sie entwickelten arbeitsmarkt- und berufsorientierende Veranstaltungen im Familienzentrum, gemeinsame Fortbildungen und Infomaterialen.

„Voraussetzung dafür war, es, dass sich die Beteiligten aus den verschiedenen Arbeitsbereichen kennenlernen“, so Hilde Mussinghoff von innovaBest. Dies gelang durch gemeinsame Fortbildungen: Die Fachkräfte, u.a. aus Jugendämtern und Jobcentern, lobten das entstandene Vertrauen und die kurzen Wege.

Wenn sich die Mütter in Elterncafés treffen, stellen Mitarbeiterinnen von Jobcentern und Arbeitsagenturen nun Möglichkeiten für den beruflichen Wiedereinstieg vor. Darüber hinaus werden Elternkurse angeboten, die bei der persönlichen Planung weiterhelfen. Und wenn die passende Kinderbetreuung fehlt, suchen Arbeitsmarkt- und Jugendhilfefachkräfte gemeinsam nach Lösungen.

Im Einzelfall gelingt dies oft, doch die Randzeiten bleiben weiterhin schwierig. „Leider haben hier die Veränderungen im Kinderbildungsgesetz keine Verbesserungen gebracht“, bedauert Projektleiterin Sybille Stöbe-Blossey vom IAQ. In einigen Regionen allerdings haben Jobcenter und Kommunen praktikable Lösungen gefunden, die sie informell unterstützen – wenn beispielsweise die Nachbarin oder Freundin das Kind am späten Nachmittag von der Kita abholen.

An dem 2011 gestarteten Projekt beteiligten sich Familienzentren, Jugendämter, Arbeitsagenturen und Jobcenter aus den Modellregionen Düsseldorf, Gelsenkirchen und Hamm, der Städte-Region Aachen, dem Kreis Borken und dem Rhein-Erft-Kreis. 2013 kamen zudem Transferregionen hinzu, die Kreise Mettmann, Paderborn, Recklinghausen und Warendorf sowie die Stadt Solingen.

Nach und nach sollen die erarbeiteten Instrumente, Kooperationsstrukturen und Erfahrungen nun landesweit verbreitet werden. „Dass das funktioniert, zeigen die Transferregionen“, fasst Karola Köhling vom IAQ zusammen: „Hier wurden in kurzer Zeit Strukturen aufgebaut und die entwickelten Konzepte mit und in den Familienzentren genutzt.“ Einige Jobcenter wollen nun die Elternkurse in ihr Regelangebot integrieren, weil sich gezeigt hat, dass sie die Mütter im vertrauten Umfeld des Familienzentrums gut beraten können.

Weitere Informationen: PD Dr. Sybille Stöbe-Blossey, Tel. 0203/379-1805, sybille.stoebe-blossey@uni-due.de

Redaktion: Claudia Braczko, Tel. 0170/8761608, presse-iaq@uni-due.de

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Katrin Koster idw - Informationsdienst Wissenschaft

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