Stärken älterer Mitarbeiter erkennen und nutzen

Auf Initiative der Robert Bosch Stiftung haben das Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg und das Institut der deutschen Wirtschaft die Lern- und Veränderungsfähigkeit älterer Mitarbeiter untersucht.

Die Wissenschaftler stellen eindeutig fest: Bildungsangebote leisten einen entscheidenden Beitrag, um berufliche Leistungsfähigkeit und Leistungsmotivation über die gesamte Spanne der Berufstätigkeit zu erhalten. Sie bilden auch eine Grundlage für die Erhaltung der Innovationsfähigkeit.

Die Befunde der Untersuchung machen deutlich, welches Potential ältere Mitarbeiter für Unternehmen darstellen. Deren Aufgabe wiederum besteht darin, dieses Potential zu nutzen. Die in der Untersuchung entwickelten Bildungskonzepte stellen einen wichtigen Beitrag dazu dar. An zwei Standorten der Robert Bosch GmbH waren Mitarbeiter zwischen 45 und 63 Jahren an dem Praxisprojekt beteiligt, was zeigen soll: Mit Bildung im Unternehmen kann nicht früh genug begonnen werden.

„Entscheidend für die Sicherung des Wirtschaftsstandortes ist die Qualifizierung aller Arbeitnehmer mit dem Ziel, deren Beschäftigungsfähigkeit und Produktivität auch im Alter zu erhalten“, sagt Dieter Berg, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch Stiftung bei dem Kongress „Potentiale älterer Arbeitnehmer“ im Stuttgarter Haus der Wirtschaft. „Wir müssen dringend eine offene, differenzierte Diskussion über die Bedeutung älterer Mitarbeiter für den Arbeitsmarkt führen.“

„Gesunde und leistungsfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eine wesentliche Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens und Gesundheit ist zugleich ein unverzichtbarer Beitrag für das Wohlbefinden jedes einzelnen Beschäftigten“, unterstreicht Arbeitsministerin Dr. Monika Stolz. „Ich bin zuversichtlich, dass sich die Prävention eines Tages ganz selbstverständlich als Teil der Unternehmenskultur etabliert. Vor allem viele Großfirmen haben dies erkannt und handeln immer mehr danach. Jetzt müssen wir alles dafür tun, dass betriebliches Gesundheitsmanagement verstärkt auch in kleinen und mittleren Betrieben Auftrieb erhält.“

Das in der Untersuchung entwickelte und evaluierte Bildungskonzept setzt sich aus drei Komponenten zusammen: einem umfangreichen kognitiven Training, einem körperlichen Training, dem Training gesundheitsförderlicher Lebensstile. Zudem wurden während der Untersuchung die Altersbilder im Unternehmen geprüft. Die gewonnenen Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass mit dem Bildungskonzept deutliche Leistungszuwächse erzielt werden konnten; zudem waren positive Effekte auf das Selbstbild und Altersbild der Mitarbeiter erkennbar. Innovativ ist die Verbindung dieser Bildungskomponenten zu einem integrierten Bildungsansatz, durch den Leistungsfähigkeit, Leistungsmotivation und Innovationsfähigkeit von Mitarbeitern und damit deren Attraktivität für das Unternehmen erhalten bleiben.

„Das Praxisprojekt hat uns wesentlichen Input für die Neuausrichtung unseres Bildungskonzepts und Gesundheitsmanagements geliefert. Das Projekt hat gezeigt, dass – gerade auch im Alter – nicht nur die körperlichen, sondern auch die geistigen Fähigkeiten erfolgreich trainiert werden können“, bestärkt Dr. Wolfgang Malchow, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH. „Als Konsequenz daraus haben wir zum Beispiel unsere bestehenden betrieblichen Präventionsangebote um kognitive Trainingsmaßnahmen ergänzt. Selbstverständlich richten sich unsere Trainings- und Bildungsangebote grundsätzlich sowohl an unsere jungen als auch an unsere älteren Mitarbeiter.“

Media Contact

Stephanie Ferdinand idw

Weitere Informationen:

http://www.bosch-stiftung.de/elma

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Gesellschaftswissenschaften

Der neueste Stand empirischer und theoretischer Erkenntnisse über Struktur und Funktion sozialer Verflechtungen von Institutionen und Systemen als auch deren Wechselwirkung mit den Verhaltensprozessen einzelner Individuen.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Demografische Entwicklung, Familie und Beruf, Altersforschung, Konfliktforschung, Generationsstudien und kriminologische Forschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. • Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 • Poren so klein wie Bakterien • Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile…

Transparente emissive Mikrodisplays

… für ultraleichte und kompakte Augmented-Reality-Systeme. Im Rahmen des Projektes HOT („Hochperformante transparente und biegbare Mikro-Elektronik für photonische und optische Anwendungen“) haben Forschende des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS ein…

Mikroplastik im Meer: Neue Methode

Mikroplastik im Meer könnte größtenteils auch aus Beschichtungen sowie Farbanstrichen von Schiffen und Bauwerken im Meer stammen. Daten dazu gibt es allerdings kaum. Das Helmholtz-Zentrum Hereon und das Bundesamt für…

Partner & Förderer