Personen mit geistiger Behinderung brauchen Training gegen Arbeitsplatz-Mobbing

Die Ergebnisse lassen erkennen, dass es an Wissen und Methoden des Umgangs mit Mobbingfällen bei Menschen mit geistiger Behinderung mangelt, und dass grundsätzlich Bedarf für ein Anti-Mobbing-Training vorhanden ist.

Bisher scheint es kein einheitliches Paket von Materialien und Ratschlägen gegen Arbeitsplatz-Mobbing dieser Gruppe zu geben. Der Umgang mit Mobbing unterscheidet sich vielmehr je nach Organisation und Land.

Die Fragen nach Erfahrungen mit Arbeitsplatz-Mobbing führten zu länderübergreifend ähnlichen Ergebnissen: Die häufigste Art war verbales Mobbing, wie z. B. Beschimpfen und Anschreien. Die meisten Mobingopfer äußerten Schwierigkeiten, die Erfahrungen zu beschreiben und zu melden. Die Ergebnisse der Bedarfsanalyse werden in der nächsten Projektphase dazu genutzt, um Trainingsmaterialien gegen das Arbeitsplatz-Mobbing von Erwachsenen mit geistiger Behinderung zu erstellen.

Die Bedarfsanalyse wurde vom Anti Bullying Centre des Trinity College Dublin (Irland) organisiert und ausgewertet. Die Ergebnisse beziehen sich auf die Aussagen von 190 Personen, darunter Trainer, Personen mit geistiger Behinderung, Arbeitgeber und Familienmitglieder aus Spanien, Deutschland, Großbritannien, Irland und Portugal.

„Let me be Me“ ist ein EU-Projekt, das durch das Life-Long-Learning-Programm Leonardo Da Vinci finanziert wird. Stepping Stones (Nordirland) koordiniert die Zusammenarbeit von sieben Universitäten und Organisationen aus Deutschland, Großbritannien, Irland, Portugal und Spanien. Deutscher Projektpartner ist das Zentrum für Empirische Pädagogische Forschung (zepf) der Universität Koblenz-Landau.

Die aktuelle Studie ist im Internet veröffentlicht:
http://www.letmebeme.eu/de/?page_id=738
Kontakt:
Carolin Hass, Dipl.-Psych.
Zentrum für Empirische Pädagogische Forschung (zepf)
der Universität Koblenz-Landau
Tel.: 06341-280-32607
E-Mail: hass@zepf.uni-landau.de

Media Contact

Bernd Hegen idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Gesellschaftswissenschaften

Der neueste Stand empirischer und theoretischer Erkenntnisse über Struktur und Funktion sozialer Verflechtungen von Institutionen und Systemen als auch deren Wechselwirkung mit den Verhaltensprozessen einzelner Individuen.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Demografische Entwicklung, Familie und Beruf, Altersforschung, Konfliktforschung, Generationsstudien und kriminologische Forschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer