Neues Forschungsprojekt von Prof. Kerstin Jürgens über "Grenzziehungen zwischen Arbeit und Leben"

Die Unternehmen in Deutschland stehen vor einer großen Herausforderung: Im Zuge des demographischen Wandels wird das Potenzial an Erwerbspersonen deutlich schrumpfen. Personalabteilungen reagieren darauf, indem sie zum einen neue Wege in der Rekrutierung qualifizierter Arbeitskräfte gehen, zum anderen versuchen sie, die Leistungsfähigkeit der Beschäftigten durch organisatorische Maßnahmen auf einem hohen Niveau zu halten. Die Daten der Krankenkassen- und Gesundheitsreporte lassen befürchten, dass gegenwärtig ein Verschleiß von Arbeitskraft stattfindet, der nicht nur für die einzelnen Betroffenen problematisch, sondern auch betriebs- und volkswirtschaftlich kostenträchtig ist.

Vor diesem Hintergrund untersucht das Projekt, wie Beschäftigte auf veränderte Arbeitsanforderungen reagieren – und inwiefern sie Grenzen gegenüber solchen Erwartungen ziehen, die ihre Arbeitsfähigkeit oder ihre soziale Einbindung gefährden. Das Forschungsteam führt dazu Arbeitsplatzbeobachtungen, Expertengespräche und Beschäftigteninterviews in drei Unternehmen unterschiedlicher Branchen durch; ein Teil der Befragten wird nach einem Jahr wiederholt interviewt.

Die Ergebnisse des Projekts dienen dazu, Hinweise für eine nachhaltige Arbeitsorganisation zu gewinnen. Sie geben auch Auskunft über den generellen Wandel von Erwerbsarbeit und die Entwicklungsdynamik im Verhältnis von Arbeit und Leben. Zu erwarten ist nicht nur ein innovativer Beitrag zur betrieblichen Arbeitsgestaltung, sondern auch ein Erkenntnisgewinn über die Lebensführung in der heutigen Gesellschaft.

Ein Foto von Frau Prof. Dr. Kerstin Jürgens ist unter
http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/Pressefoto-Juergens.jpg abzurufen.
Info
Prof. Dr. Kerstin Jürgens
tel: (0561) 804 3133
e-mail: juergens@uni-kassel.de
Universität Kassel
Fachbereich Gesellschaftswissenschaften
Fachgebiet Mikrosoziologie

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Der neueste Stand empirischer und theoretischer Erkenntnisse über Struktur und Funktion sozialer Verflechtungen von Institutionen und Systemen als auch deren Wechselwirkung mit den Verhaltensprozessen einzelner Individuen.

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