Frauen und Männer im Internet noch immer nicht gleich

Die Differenz bei der Internet-Nutzung zwischen Frauen und Männern wird wieder geringer, aber ein positiver Trend zeichnet sich dennoch nicht ab. Und: Der Abstand zwischen weiblichen und männlichen „Onlinern“ beträgt noch immer acht Prozentpunkte (48 Prozent Frauen : 54 Prozent Männer) – die Geschlechterverteilung im Web ist also noch immer nicht ausgeglichen. Diese und weitere Ergebnisse einer geschlechterspezifischen Betrachtung der Internetnutzung, stellt die heute veröffentlichte „Gender-Sonderauswertung“ vor.

So scheint das Haushaltseinkommen für Männer weniger wichtig zu sein, wenn es um die Internetnutzung geht. Bei den Männern mit geringem Einkommen bis 500 Euro hat es eine Zunahme des Onlinerinnen- und Onliner-Anteils gegenüber dem Vorjahr gegeben. Ihr Anteil an den Internet-Nutzerinnen und -Nutzern ist um sieben Prozentpunkte gewachsen. Bei den Frauen derselben Einkommensgruppe hat es dagegen einen Rückgang um vier Prozentpunkte gegeben. Der Abstand zwischen weiblichen und männlichen Onlinern mit geringem Einkommen ist mit 24 Prozentpunkten gegenüber den anderen Gruppen ebenfalls am deutlichsten. Wird zudem auch nach dem Alter differenziert, zeigt sich, dass der Onliner-Anteil der Frauen ab 30 Jahren mit geringem Einkommen gegenüber dem Vorjahr gesunken ist.

„Eine kontinuierliche Analyse ist unabdingbar“, so Birgit Kampmann, Geschäftsführerin des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. „Nur auf der Basis einer detaillierten Analyse können passgenaue Maßnahmen entwickelt werden, die die damit identifizierten, technologie-fernen Zielgruppen auch erreichen.“

Dazu stellt das Kompetenzzentrum die Gender-Sonderauswertung des (N)ONLINER Atlas „Internetnutzung von Frauen und Männern in Deutschland 2006“ gemeinsam mit TNS Infratest und der Initiative D21 heute zum fünften Mal vor. Mit dieser Analyse werden weitere demografische Kategorien auf Frauen und Männer angewandt um so einen differenzierten Blick in die Zielgruppen zu erhalten.

Um die gewonnen Erkenntnisse in die Tat umzusetzen, bedarf es allerdings der Zusammenarbeit von Politik, Wirtschaft und gesellschaftlichen Organisationen. Daher begrüßt D21-Vorstand Prof. Barbara Schwarze (Vorsitzende des Kompetenzzentrums Technik-Diversity-Chancengleichheit), den heute in Potsdam stattfindenden nationalen IT-Gipfel der Bundeskanzlerin, der auch die Informationsgesellschaft auf die politische Agenda setzt. „Wir begrüßen insbesondere das im Programm „iD 2010 – Informationsgesellschaft Deutschland 2010″ formulierte Ziel der Bundesregierung, den Zugang technologie-ferner Zielgruppen zu Information, Kommunikation und Dienstleistungen deutlich anzuheben. Die Initiative D21 wird dieses Ziel unter anderem mit Aktivitäten in dem neuen Themenbereich 'Digitale Integration' unterstützen.“ so Schwarze.

Pressekontakt
Ute Kempf
Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit e.V.
t: +49 5 21 106 73 48
f: +49 5 21 106 71 54
e: kempf@kompetenzz.de
http://www.kompetenzz.de/nonliner
Katharina Ahrens
Initiative D21 e.V.
t: +49 30 386 300 94
f: +49 30 386 300 93
e: katharina.ahrens@initiatived21.de
http://www.initiatived21.de
Michael Knippelmeyer
TNS Infratest
t: +49 521 9257 687
f: +49 521 9257 250
e: michael.knippelmeyer@tns-infratest.com
Das Kompetenzzentrum Technik – Diversity – Chancengleichheit fördert mit bundesweiten Projekten die verstärkte Nutzung der Potentiale von Frauen zur Gestaltung der Informationsgesellschaft und Technik sowie die Verwirklichung der Chancengleichheit von Frauen und Männern.

Die Initiative D21 ist Europas größte Partnerschaft zwischen Politik und Wirtschaft (Public Private Partnership). 200 Unternehmen und Organisationen zahlreicher Branchen zählen zu den Mitgliedern, die gemeinsam mehr als eine Million Menschen in der Bundesrepublik beschäftigen. Ziel des gemeinnützigen Vereins ist es, durch bessere Bildung, Qualifikation und Innovationsfähigkeit wirtschaftliches Wachstum zu stimulieren und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu sichern. Dafür setzt sich die Initiative gemeinsam mit politischen Partnern in praxisorientierten und interdisziplinären Projekten ein. Alle Maßnahmen von D21 besitzen einen engen Bezug zu Informations- und Kommunikationstechnologien, einer entscheidenden Basis für die Zukunft Deutschlands.

TNS Infratest ist Mitglied der TNS Gruppe (Taylor Nelson Sofres, London) und gehört damit zu einem der führenden Marktforschungs- und Beratungsunternehmen der Welt. Für unsere Auftraggeber aus Automobil und Verkehr, Pharmamarkt, IT/(Tele-) Kommunikation und Neue Medien, Finanzforschung, Konsumgüter, sowie der Medien-, Politik- und Sozialforschung liefert TNS Infratest „Beratung durch Forschung“ und damit den innovativen Management Support für Wissensvorsprung und Entscheidungssicherheit.

Media Contact

Christina Haaf M.A. idw

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