Grenzräume – Zwischenräume: Polnische Frauen im Ruhrgebiet

Das Ruhrgebiet ist seit mehr als 100 Jahren ein Migrationsraum – insbesondere für Menschen aus Polen. Zwar haben sich die Migrationsformen je nach den historisch spezifischen Bedingungen mehrfach verändert, zuletzt durch die Öffnung der europäischen Ost-West-Grenze und durch die EU-Osterweiterung. Migrationen sind jedoch insgesamt ein sozio-kulturelles und ökonomisches Phänomen von wachsender Bedeutung. Dies ist ein zentrales Thema bei einer Internationalen Experten- und Expertinnentagung Mitte Januar an der Universität Dortmund.

Eine spezifische Form der Migration, die Pendelmigration, steht im Mittelpunkt des von der VolkswagenStiftung finanzieren und an der Universität Dortmund und der Jagiellonian Universität Krakau durchgeführten Forschungsprojekts. Aus deutscher und polnischer Perspektive werden die Arbeits- und Lebensbedingungen polnischer Frauen untersucht, die im Ruhrgebiet in privaten Haushalten als Putzfrauen oder Betreuerinnen älterer Menschen tätig sind.

Im Rahmen dieses binationalen Forschungsprojekts findet an der Universität Dortmund vom 12. – 14. Januar 2006 die internationale Konferenz „Documented and undocumented migration within Europe“ statt, die das Themenspektrum und die Länderperspektiven erweitert. Auf dieser Tagung werden renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler aus der Bundesrepublik, aus Frankreich, Griechenland, den Niederlanden, Polen, der Türkei und Ukraine wie auch aus den USA ihre Forschungsergebnisse zur Diskussion stellen.

Thematische Felder sind:

  • die Migrations-Regime unterschiedlicher europäischer Länder
  • die strukturelle Nachfrage nach Arbeitskräften
  • Mobilität und kulturelle Wertesysteme, informelle und formelle Organisationen, die Migration unterstützen und/oder beschränken
  • neu entstehende Formen von Subjektivitäten und Identitäten

Eine Buchveröffentlichung der Ergebnisse dieser Konferenz und einer vorhergehenden in Krakau ist geplant.

Kontakt:
Prof. Dr. Sigrid Metz-Göckel, Ruf: (0231) 755 – 5530
Dr. Senganata Münst, smuenst@fb12.uni-dortmund.de

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Ole Lünnemann idw

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