Turbulente Prozesse im Sonnenwindplasma erforscht

Für seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Erforschung der physikalischen Eigenschaften turbulenter Prozesse im Plasma des Sonnenwindes wird Dr. Yasuhito Narita, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik der Technischen Universität Braunschweig, mit der Ya. B. Zeldovich Medaille der COSPAR ausgezeichnet.

Dr. Narita hat in Japan und Schweden Physik studiert und wurde 2006 an der Technischen Universität Braunschweig promoviert. Seine bereits herausragende Dissertation wurde mit einem Heinrich-Büssing-Preis der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften an der Carolo-Wilhelmina ausgezeichnet. Zurzeit bereitet sich Yasuhito Narita auf seine Habilitation in Braunschweig vor.

Anhand von Messungen an Bord von mehreren Satelliten, den CLUSTER Satelliten, gelangt es Narita, neue grundlegende Eigenschaften des turbulenten Plasmas im erdnahen Sonnenwind zu beschreiben und theoretische Vorhersagen zu überprüfen. Ein tieferes Verständnis der Turbulenz ist nicht nur von grundlegend physikalischem Interesse, sondern auch für eine bessere Vorhersage des Weltraumwetters sehr wichtig.

Die Zeldovich-Medaille wird Herrn Narita am kommenden Montag, den 19. Juli 2010 in Bremen im Rahmen der internationalen COSPAR-Tagung überreicht. Das internationale Committee on Space Research (COSPAR) ist der internationale Dachverband für wissenschaftliche Aktivitäten auf dem Gebiet der Weltraum-forschung. Die Medaille wird an Nachwuchswissenschaftlerinnen und wissen-schaftler für herausragende Leistungen vergeben. Sie erinnert an den russischen Physiker Yakov Borisovich Zeldovich.

Zur Person: Dr. Yasuhito Narita

Das Magnetfeld der Erde erzeugt in einer Entfernung von 100.000 Kilometern im Sonnenwind Plasma-Wellen. Dort auftretende elektromagnetische Fluktuationen sind von besonderem Interesse für das Verständnis der Wechselwirkung des Sonnenwindes mit dem Erdmagnetfeld. Hier gibt es noch viele ungelöste Rätsel. Mit seinen wissenschaftlichen Arbeiten konnte der 33-jährige Dr. Yasuhito Narita einige Rätsel lösen. Im Rahmen des Satellitenprojekts Cluster hat Narita erstmalig in systema¬tischer Weise die Eigenschaften des turbulenten Plasmas im erdnahen Sonnenwind untersucht.

Yasuhito Narita wurde 1977 in Nagoya, Japan, geboren. Er hat an der Tokyo Metropolitan University, der University of Tokyo, dem Institute of Space and Astronautical Science in Sagamihara, Japan, und dem Swedish Institute of Space Physics in Kiruna Physik und Weltraumforschung studiert und seine Ausbildung zum Master of Science an der University of Tokyo 2002 abgeschlossen. Von 2002 bis 2006 hat er als Doktorand der International Max-Planck-Research Graduate School „Physical Processes in the Solar System and Beyond “ und wissen-schaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geophysik und extraterrestrische Physik (IGeP) der TU Braunschweig gearbeitet und ist zur Zeit als Habilitand am IGeP tätig.

Kontakt:

Univ.-Prof. Dr. Karl-Heinz Glaßmeier
Geschäftsführender Leiter des Instituts für Geophysik und extraterrestrische Physik
der TU Braunschweig
Tel. +49 531 391 5214
E-Mail: kh.glassmeier@tu-bs.de

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Dr. Elisabeth Hoffmann idw

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