Der Rodderberg-Vulkan gibt sein Innerstes preis

Ab Dienstag, 20.9.2011, senkt sich der Bohrmeißel in den Krater des Rodderberg-Vulkans bei Bonn. „DUST TRAP“, auf Deutsch „Staubfalle“, so haben die Wissenschaftler ihr Forschungsvorhaben genannt, denn der Krater dieses Vulkans wirkte 300 000 Jahre lang wie eine Falle, in der sich vor allem atmosphärischer Staub, aber auch Seesedimente sammelten.

Nach umfangreichen geophysikalischen und geologischen Vorunter­suchungen (Fotos) ist der Bohrplatz im Kraterzentrum ausgewählt worden. Hier wird hoch­wertiges Probenmaterial gewonnen, aus dem die Klima- und Vulkangeschichte des Rheinlandes abgelesen und rekonstruiert werden soll.

Federführend im Projekt sind das Steinmann Institut der Universität Bonn, das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik, Hannover, der Geologische Dienst NRW, Krefeld, sowie das Institut für Geographie der Universität Bremen. Zur Arbeitsgruppe Rodderberg gehören weiterhin Wissenschaftler der Universitäten Bayreuth, Braunschweig und Köln. Insgesamt sind ca. 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Auswertung dieses Sedimentarchivs beteiligt.

Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) in Hannover hat die Bohrfirma H. Anger‘s Söhne GmbH beauftragt, die Forschungsbohrung als Spülbohrung und als Kernbohrung niederzubringen und so das von den Wissenschaftlern begehrte Bohrkernmaterial zu Tage zu fördern. Weiterhin ermöglicht das Bohrloch umfangreiche Bohrlochmessungen. Im Anschluss an die Bohrung dient es einige Jahre lang als wissenschaftliche Beobachtungsstelle für den Grundwasser­spiegel.

Erste vorbereitende Arbeiten am Bohrplatz beginnen am 14.9.2011. Die Bohranlage rückt am Montag, dem 19.9.2011, an und wird aufgerichtet, so dass ab Dienstag gebohrt werden kann. Knapp zwei Monate Bohrzeit sind eingeplant.

Während der Bohrung werden Presseinformationen zum Bohrfortschritt herausgegeben, die u. a. über die Internet-Seite des Projektes (www.rodderberg.org) eingesehen werden können.

Ein Pressetermin vor Ort ist für den 7.10.2011 um 11 Uhr am Bohrplatz geplant, bei dem Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen für die Beantwortung von Fragen zur Verfügung stehen.

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Franz Binot idw

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