Ein Kooperationsverbund Potsdamer Wissenschaftler hat die Erdbebenkatastrophe in Haïti erfasst und berechnet

Das Erdbeben in Haïti kam nicht überraschend. Die Region liegt in einer sehr aktiven seismischen Zone, in der es regelmäßig zu größeren Beben kommt. Die tektonische Situation ist vergleichbar mit der nordamerikanischen St.-Andreas-Verwerfung, an der auch regelmäßig sehr starke Beben auftreten.

Die Region Haïtis ist durch eine tektonische Plattengrenze charakterisiert, an der sich in einer lateralen Bewegung die karibische und die nordamerikanische Platte aneinander vorbei bewegen. Der jährliche Versatz der Platten beträgt rund 20 mm, wobei die karibische Platte langsam ostwärts driftet, während die nordamerikanische Platte westwärts wandert.

Nachdem das aktuelle Beben mit Potsdamer Instrumenten sofort erfasst wurde (siehe ersten Link unten), konnte mit einer neuen, am Institut für Erd- und Umweltwissenschaften der Universität Potsdam entwickelten Methode sehr schnell die räumliche Ausdehnung des Bebens berechnet werden (siehe zweiten Link unten). Auf Grundlage dieser Abschätzungen können die Potsdamer Forscher nun recht genaue Rückschlüsse auf den zeitlichen und räumlichen Ablauf des Bruchvorgangs und die räumliche Verteilung der zu erwartenden Nachbeben ziehen.

Hinweis an die Redaktionen:

Kontakt: Für Ihre Fragen stehen Ihnen folgende Experten zur Verfügung:
Prof. Frank Krüger, Tel. 0331/977-5870, Dr. Matthias Ohrnberger, Tel. 0331/977-5785;
Prof. Frank Scherbaum, Tel. 0331/977-5870, (alle drei von der Arbeitsgruppe Geophysik/Seismologie am Institut für Geowissenschaften der Universität Potsdam);

Prof. Jochen Zschau (GFZ), Tel. 0331/288-0

So wurde das Erdbeben am GFZ erfasst:
http://geofon.gfz-potsdam.de/db/eqpage.php?id=gfz2010avtm
So wurden die Daten an der Universität Potsdam ausgewertet:
www.geo.uni-potsdam.de/arbeitsgruppen/Geophysik_Seismologie/forschung/ruptrack/index.php

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Sylvia Prietz idw

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