Gebirge auf dem Bildschirm

Ein Team, bestehend aus rund zehn Geowissenschaftlern und Studierenden von der Universität Potsdam, legt jetzt erste Ergebnisse des 2008 begonnenen Projektes „Controls on Fluid Flow in Carbonates (FC)2“ vor.

Dabei werden dreidimensionale Modelle geologischer Körper, beispielsweise Korallenriffe, hergestellt. Dieses genaue objektorientierte numerische Modell wird gebraucht, um das Fließen von Erdöl in einem porösen geologischen Objekt im Untergrund zu simulieren.

Der weltweit agierende Erdölkonzern Exxon Mobil wandte sich an die von Prof. Dr. Maria Mutti geleitete Arbeitsgruppe „Exogene Dynamik/Sedimentologie“ und weitere international anerkannte Wissenschaftler, um dieses interdisziplinäre Vorhaben zu realisieren. Diese Forschungsallianz nutzt ein Kooperationsmodell, das bisher nur in der Pharmaindustrie Anwendung fand. Vor Ort, in Marokko und in den Dolomiten, messen die Potsdamer Geowissenschaftler unter anderem versteinerte Korallenriffe aus, um so ihre Dimensionen zu erfassen.

Die dabei gewonnenen Informationen werden am Bildschirm dreidimensional sichtbar gemacht und bearbeitet, um ein numerisches Modell geologischer Eigenschaften zu erstellen. Da die geologischen Körper Öl speichern, liefern die Wissenschaftler dem Erdölkonzern mit ihren Ergebnissen wichtige Informationen über Struktur, Mengen und Umfänge von Erdölvorkommen und Lagerstätten, die der Optimierung der Ressourcen dienen. An dem Projekt sind außer den Potsdamer Geowissenschaftlern Forscher aus Bochum, Amsterdam, Barcelona, London und Bristol beteiligt.

Der Erdölkonzern fördert das Projekt mit 220.000 Euro und weiteren Mitteln für Praktika, Exkursionen, Reisen und Workshops, zunächst für insgesamt drei Jahre.

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Sylvia Prietz idw

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