Fachhochschulen forschen für mehr Lebensqualität im Alter

Praxisnahe Konzepte für eine bessere Betreuung, Beratung und Pflege älterer Menschen steht im Fokus einer neuen Förderlinie des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), die speziell auf die Forschung an Fachhochschulen ausgerichtet ist.

Die besondere Praxisnähe von Fachhochschulen und die enge Zusammenarbeit mit den beteiligten sozialen Dienstleistern und Kommunen innerhalb der Projekte kennzeichnen den innovativen Ansatz dieser Fördermöglichkeit innerhalb des Programms „Forschung an Fachhochschulen“. Das BMBF hat nun die ersten 22 Projekte an Fachhochschulen mit einem Fördervolumen von 5,1 Millionen Euro aus der Pilot-Ausschreibung „Soziale Innovationen für die Lebensqualität im Alter“ (SILQUA) bewilligt.

Bundesforschungsministerin Annette Schavan sagte dazu am Donnerstag: „Hier wird ein zukunftsweisender Ansatz an der Schnittstelle zwischen Altersforschung und sozialer Dienstleistung entwickelt. Die Zusammenarbeit der Fachhochschulen mit einer Vielzahl von eng eingebundenen Partnern aus dem sozialen Dienstleistungsbereich, mit Fachverbänden, Selbsthilfeorganisationen und den Kommunen ermöglicht einen raschen Transfer der Forschungsergebnisse zum demografischen Wandel in die Praxis und in die Ausbildung an Fachhochschulen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen immer älter werden. Wir wollen mit unserer Forschung dazu beitragen, Menschen auch im Alter eine hohe Lebensqualität zu ermöglichen.“

Die Projekte sind in vier Themengruppen eingeteilt: „Leben und Wohnen im Alter“, „Gesundheit und Pflege“, „Angehörige und Ehrenamt“ sowie „Versorgung und Angebote in Region und Kommune“. Unter diesen Gesichtspunkten werden vielfältige Problemstellungen aufgegriffen, die bei der Betreuung, Beratung und Versorgung älterer Menschen eine Rolle spielen.

Im Fokus des Vorhabens der Katholische Fachhochschule Nordrhein-Westfalen stehen beispielsweise ältere Menschen mit früh erworbener geistiger oder körperlicher Behinderung. Welche innovativen Wohnformen für diese Menschen im Alter sinnvoll sind, und wie diese Menschen in ihrem Alltag am besten unterstützt werden können, soll in dem Projekt wissenschaftlich fundiert erarbeitet und den verantwortlichen Einrichtungen als Bausteinsystem an die Hand gegeben werden. Die Kooperation mit dem Projektpartner, dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe, soll dazu beitragen, dass die Ergebnisse passgenau und tragfähig entwickelt und umgesetzt werden.

Ein Forschungsteam der Fachhochschule Kiel befasst sich mit dem Thema „Frühdemenz“ und der Lebenswelt von Demenzerkrankten im Frühstadium. Auf der Grundlage von Befragungen von Betroffenen und Angehörigen und den damit gewonnenen Aussagen über deren Lebenssituation und Erwartungen sollen für diesen Personenkreis frühzeitig notwendige Unterstützungsangebote entwickelt werden. Eingebunden in das Forschungsprojekt sind zahlreiche regionale Partner wie etwa die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein und Abteilungen des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein.

Das BMBF beabsichtigt, die Förderlinie fortzusetzen und im Frühsommer 2009 weitere Forschungsarbeiten auszuschreiben. Hierfür sind Mittel in Höhe von 3,5 Millionen Euro jährlich eingeplant.

Eine Übersicht zu den geförderten Projekten gibt es auf der Website des BMBF unter
http://www.bmbf.de/pub/Bewilligte_Forschungsprojekte_der
_1._Foerderrunde_SILQUA_FH.pdf

Media Contact

Silvia von Einsiedel idw

Weitere Informationen:

http://www.bmbf.de/press/2512.php

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