Erstes mitteltiefes Geothermieprojekt in Deutschland
Um die Energie für eines der Osnabrücker Schwimmbäder stärker regenerativ zu gewinnen, haben die Stadtwerke Osnabrück den Startschuss für die erste mitteltiefe Geothermiebohrung Deutschlands gegeben.
Dabei wird warmes Wasser aus gut 800 m Tiefe nach oben gefördert, um eine Wärmepumpe zu betreiben. Für das Projekt wurde das Nettebad ausgewählt, weil dort die geologischen Bedingungen besonders günstig sind.
Wichtig für einen effizienten Betrieb ist die langfristige Untersuchung der Durchflussmenge, der Leistungen sowie der Wassertemperatur im Erdboden. Zur Erfassung und Auswertung dieser Daten tragen Ingenieure der Hochschule Osnabrück bei: der Professor für innovative Energiesysteme Dr.-Ing. Matthias Reckzügel, der Spezialist für Technische Physik und Messtechnik Prof.-Dr.-Ing. Reiner Kreßmann und aus dem Labor für Kraftwerkstechnik Dipl.-Ing. (FH) Birgit Tepe.
Insgesamt 850 Megawattstunden Wärme soll die neue Erdwärmeanlage jährlich liefern. Das entspricht dem Wärmebedarf von ca. 100 modernen Einfamilienhäusern, rund 66 Tonnen CO 2 werden pro Jahr eingespart.
Das Prinzip der Erdwärmenutzung ist relativ simpel: Ein spezielles Bohrgerät wird ein Bohrloch mit einem Durchmesser von zwanzig Zentimeter bohren, das bei einer Tiefe von 820 Metern mit einer Stahlverrohrung gesichert wird.
Nachträglich wird ein weiteres Rohr aus glasfaserverstärktem Kunststoff zentriert in das vorhandene Stahlrohr eingesetzt. Reines Wasser wird im äußeren Rohr nach unten geführt, erwärmt sich hierbei und wird dann durch das innere isolierte Rohr wieder nach oben gefördert. Dort wird die Wärme von einer Wärmepumpe auf das notwendige Temperaturniveau angehoben und in das Wärmenetz des Schwimmbades eingespeist.
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