Deutschland und Brasilien bauen riesigen Klima-Messturm am Amazonas
Deutschland und Brasilien werden gemeinsam einen mehr als 300 Meter hohen Messturm für die Klimaforschung mitten im unbesiedelten Amazonasgebiet bauen und betreiben.
Bundesforschungsministerin Annette Schavan hat dazu in São Paulo gemeinsam mit dem brasilianischen Minister für Wissenschaft und Technologie Sergio Machado Rezende ein Memorandum of Understanding unterzeichnet. ATTO (Amazonian Tall Tower Observatory) dient der Beobachtung der Wechselwirkungen zwischen Klima, Atmosphärenchemie und den Ökosystemen Amazoniens. Schavan: „Das Projekt wird unser Verständnis des Erdsystems verbessern und Grundlagen für verbesserte Klimamodelle liefern.“
Der Turm wird in ein bereits bestehendes Netzwerk von brasilianischen Messtürmen integriert, die allerdings wesentlich kleiner sind. Deshalb kann ATTO bisher nicht zugängliche Messwerte aus großer Höhe liefern. Die Kosten für den Bau und die ersten fünf Betriebsjahre von ATTO betragen rund 8,4 Millionen Euro und werden zur Hälfte von Deutschland und Brasilien finanziert. Von deutscher Seite sind insbesondere Forscher des Max-Planck-Instituts für Chemie in Mainz an dem Projekt beteiligt.
Bei Regierungsgesprächen haben Schavan und ihr brasilianischer Amtskollege Rezende über dieses konkrete Projekt hinaus eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Bereich der Nachhaltigkeits-Forschung vereinbart. Dabei geht es um gemeinsame Forschungsprojekte insbesondere bei den Themen Umwelttechnologien, Wasser, Landnutzung. Bundesforschungsministerin Schavan hat am Donnerstag in São Paulo auf dem größten Messegelände Südamerikas die deutsch-brasilianische Umwelttechnologien ECOGERMA eröffnet.
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