Polarforschung für ein besseres Klimaverständnis

„Die Polarforschung liefert wesentliche Beiträge zu unserem Klimaverständnis. So haben Polarforscher frühzeitig auf die gefährliche Wirkung von FCKW auf die Ozonschicht aufmerksam gemacht“, sagte Prof. Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, bei der Eröffnung des Internationalen Polarjahres am Donnerstag in Berlin.

„Wir räumen der Polarforschung daher einen hohen Stellenwert ein. Wir investieren in dieser Dekade insgesamt rund 700 Millionen Euro. Die Polargebiete sind nicht nur Indikatoren für den aktuellen Klimawandel, sondern auch Archive der erdgeschichtlichen Klimaveränderungen, die uns helfen, das Ausmaß der momentanen Klimaveränderung in längere Zeiträume einzuordnen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) schafft hervorragende Infrastrukturen für die Polarforschung. So investiert das BMBF allein 26 Millionen Euro in den Bau der Antarktisstation Neumayer III, deren technologisches Konzept mit hydraulisch beweglichen Stelzen weltweit ein Novum ist. Diese gewährleisten, dass die neue Forschungsstation nicht mehr wie die Vorgängerstation Neumayer II im Eis einsinkt. Rechtzeitig zum Internationalen Polarjahr hat das neue eisrandfähige Forschungsschiff MARIA S. MERIAN seinen Forschungsbetrieb aufgenommen, das vom BMBF mit 50 Millionen Euro finanziert wurde. Ein neues Polarflugzeug mit größeren Reichweiten und besseren Transportkapazitäten gehört auch dazu. Unter den geförderten Einrichtungen steht das Alfred Wegener Institut, eine internationale Topadresse der Polarforschung, an erster Stelle.

Die Arbeitsmöglichkeiten, die der Bund mit den 700 Millionen Euro in dieser Dekade (2000 bis 2010) schafft, kommen sowohl der nationalen sowie der internationalen Polarforschungsgemeinschaft zugute. Gleichzeitig unterstützt das BMBF damit auch zentrale Ziele des Internationalen Polarjahres: die Schaffung und Verbesserung von Beobachtungssystemen, Einrichtungen und Infrastrukturen für Forschungsarbeiten.

Hierzu zählen auch der vom BMBF finanzierte deutsch-russische Studiengang für angewandte Polar- und Meeresforschung an der Universität St. Petersburg, an dem sich die norddeutschen Universitäten beteiligen. Des Weiteren bildet das deutsch-russische Otto-Schmidt Labor die logistische Basis für gemeinsam getragene Polarforschung.

Am Internationalen Polarjahr 2007/2008, das weltweit am 01. März eröffnet wird, beteiligen sich mehr als 60 Nationen.

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Silvia von Einsiedel idw

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