Wissenschaft auf Wegeners Spuren

Vom 30. Oktober bis 2. November treffen sich Wissenschaftler zum zweiten Internationalen Alfred Wegener Symposium in Bremerhaven. Während der dreitägigen Veranstaltung berichten rund 140 Wissenschaftler aus elf Ländern über aktuelle Themen aus den Forschungsgebieten Plattentektonik, Geowissenschaften, Meteorologie, Paläoklimatologie, Glaziologie, Wissenschaftsgeschichte und über Geothemen der Zukunft.


Die Tagung aus Anlass des 125sten Geburtstages und 75sten Todestages von Alfred Wegener, dem deutschen Polarforscher und Begründer der Kontinentaldrifttheorie, findet am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung und im Deutschen Schiffahrtsmuseum statt. Alfred Lothar Wegener wurde am 01.11.1880 in Berlin geboren. Seine Ideen und Forschungsergebnisse verbesserten unser Wissen zu Wetter- (Meteorologie), Eis- (Glaziologie) und Sternenkunde (Astronomie), ebenso wie zu Geologie und Geophysik. Bis heute gilt er als einer der bedeutendsten deutschen Polarforscher, seine Theorie zur Kontinentalverschiebung war visionär. Wegener starb gerade fünfzigjährig Anfang November 1930 im grönländischen Eis.

Von der Geburt des Mondes bis zu Tsunamis

Den Eröffnungsvortrag des Symposiums hält ein Enkel Alfred Wegeners: Dr. Günther Schönharting referiert über Geschichte und Perspektiven der Forschung zur kontinentalen Drift. Insgesamt bieten rund 50 Vorträge und 70 Poster Anreiz zu Meinungsaustausch und Diskussion. Auf der nach 1980 zweiten Veranstaltung dieser Art sind neben einem historischen Rückblick der heutige Wissensstand und die Zukunftsperspektiven von Wegeners Forschungsgebieten die inhaltlichen Schwerpunkte. Unter anderem wird über Tsunamis, die Karte tektonisch aktiver Erdregionen (World stress map), die Ursachen des Abschmelzens des grönländischen Eisschildes, das Mikroklima von Gletschern und eine neue Theorie zur Entstehung des Mondes berichtet.

Die Erben Wegeners

Die wissenschaftlichen Ansätze Wegeners und vor allem sein interdisziplinäres Denken sind noch heute Weg weisend. Am Alfred-Wegener-Institut werden besonders die Forschungen zur Atmosphärenphysik, Glaziologie und Plattentektonik weiter verfolgt. Neben einem besseren Verständnis der wissenschaftlichen Grundlagen erhoffen sich die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen davon Erkenntnisse und bessere Vorhersagen zu den aktuell stattfindenden globalen Klimaveränderungen.

Begleitend zum Symposium findet am 1. November für Kongressteilnehmer und geladene Gäste im Stadttheater Bremerhaven eine Festveranstaltung zu Ehren des großen Polarforschers mit Musik, Theater und Präsentation historischer Filmaufnahmen statt. Vertreter der Medien können nach Anmeldung an der Tagung und der Festveranstaltung teilnehmen.

Das Alfred-Wegener-Institut forscht in der Arktis, Antarktis und den Ozeanen der gemäßigten sowie hohen Breiten. Es koordiniert die Polarforschung in Deutschland und stellt wichtige Infrastruktur wie den Forschungseisbrecher Polarstern und Stationen in der Arktis und Antarktis für die internationale Wissenschaft zur Verfügung. Das Alfred-Wegener-Institut ist eines der fünfzehn Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, der größten Wissenschaftsorganisation Deutschlands.

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Dr Andreas Wohltmann idw

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Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

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