Zwei Millionen Euro für dermatologische Forschung in Osnabrück und Göttingen

Gegenstand ist die Erforschung einer Vielzahl von Einflussfaktoren auf Hauterkrankungen am Arbeitsplatz. Das Forschungsvorhaben ist das Initialprojekt für die Einrichtung des Niedersächsischen Instituts für Berufsdermatologie (NIB), das am Montag, 12. November, in Osnabrück von Wissenschaftsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka offiziell eröffnet wird.

Hauterkrankungen gehören zu den häufigsten berufsbedingten Gesundheitsgefahren in Europa. Bei den bis 25-Jährigen machen sie sogar 90 Prozent aller Erkrankungen am Arbeitsplatz aus. »Die Erkenntnisse aus dem Forschungsvorhaben werden wesentlich dazu beitragen, langfristig persönliches Leid der betroffenen Beschäftigten und damit aber auch Arbeitsausfall in den Unternehmen durch Hauterkrankungen und Allergien zu senken«, so apl. Prof. Dr. Swen Malte John, Leiter des Fachgebietes Dermatologie, Umweltmedizin und Gesundheitstheorie an der Universität Osnabrück und gleichzeitig Sprecher des Projektes.
Auch zielt das Projekt darauf ab, die Versorgung der Betroffenen und die Beratung von Berufsanfängern zu verbessern. Zu den Projektnehmern gehört das Institut für interdisziplinäre Dermatologische Prävention und Rehabilitation (iDerm) an der Universität Osnabrück, die renommierte Hautklinik der Universitätsmedizin Göttingen und der Informationsverbund dermatologischer Kliniken (IVDK) an der Universität Göttingen.

Im Zentrum des Vorhabens steht eine Studie mit Auszubildenden in Metallberufen, die parallel in Osnabrück und Göttingen durchgeführt und ausgewertet wird. Auch die Effekte gesundheitspädagogischer Interventionen werden analysiert, so der Osnabrücker Dermatologe. Speziell gehe es um die Fragestellung, ob bei Menschen mit besonderer Hautempfindlichkeit durch eine spezifische Gesundheitsförderung das Entstehen von beruflichen Hauterkrankungen und Allergien vollständig vermieden werden kann. Ziel ist ein optimaler Haut- und Arbeitsschutz. Heute ist etwa ein Fünftel der jungen Menschen besonders hautempfindlich, der Anteil wächst weiter.

»Eine derart breite interdisziplinäre Bearbeitung dieser sozialpolitisch drängenden und wissenschaftlich aktuellen Thematik ist nur möglich durch den Zusammenschluss mehrerer hochspezialisierter Institutionen«, so der Osnabrücker Forschungsleiter. »Die Gründung des Niedersächsischen Instituts für Berufsdermatologie (NIB) wird dazu ein ganz wichtiger Baustein sein. Es ist die weltweit größte derartige Institution zur Erforschung von Hauterkrankungen am Arbeitsplatz.«

Weitere Informationen:
Apl. Prof. Dr. med. Swen M. John, Universität Osnabrück
Fachbereich Humanwissenschaften
Fachgebiet Dermatologie, Umweltmedizin, Gesundheitstheorie
Institut für interdisziplinäre dermatologische Prävention und Rehabilitation an der Universität Osnabrück (iDerm)
Sedanstraße 115, D-49069 Osnabrück
Tel. +49 541 969 2502, Fax +49 541 969 2445
E-Mail: johnderm@uni-osnabrueck.de

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