Wasserprojekt für Namibia bewilligt: CuveWaters II

Im südlichen Afrika leben 288 Millionen Menschen ohne sauberes Trinkwasser. Besonders Namibia, als trockenster Staat der Sub-Sahara, ist von Wassermangel und den Folgen des Klimawandels bedroht.

Im Projekt CuveWaters werden innovative Lösungen entwickelt, um die Menschen im nordnamibischen Cuvelai-Etosha Basin nachhaltig mit Wasser zu versorgen. In dem Gebiet lebt fast die Hälfte der namibischen Bevölkerung. An dem transdisziplinären Verbundprojekt, das vom ISOE koordiniert wird, sind zahlreiche deutsche und namibische Kooperationspartner beteiligt.

In den letzten drei Jahren von CuveWaters wurden neuartige Konzepte zur Wasserversorgung in enger Zusammenarbeit mit der Bevölkerung entwickelt. Mit CuveWaters II beginnt nun die dreijährige Implementierungsphase bis Juni 2012, in der die Pilotanlagen aufgebaut werden. Das Projekt unterstützt die Weiterentwicklung des integrierten Wasserressourcen-Managements (IWRM), das vom BMBF gefördert wird.

Das Wasser wird dabei in einem so genannten Multi-Ressourcen-Mix, also aus verschiedenen lokalen Quellen und mit unterschiedlichen Technologien gewonnen. Je nach Qualität wird es dann für verschiedene Zwecke genutzt: In hoher Qualität als Trinkwasser, in niedriger um Gärten zu bewässern. Gleichzeitig werden in CuveWaters Maßnahmen zum Capacity-Building eingeleitet, um Arbeitslosigkeit und Armut durch eine Stärkung der Selbstversorgung zu reduzieren. „Durch den transdisziplinären Ansatz integrieren wir sowohl angepasste Konzepte zum Ressourcen-Management und die verschiedenen Technologien als auch die beteiligten Akteure“, erklärt Projektleiter PD Dr. Thomas Kluge vom ISOE.

Das Forschungsprojekt CuveWaters ist ein Verbundprojekt des ISOE und der Technischen Universität Darmstadt, Fachgebiet Wasserversorgung und Grundwasserschutz (Institut WAR). In Namibia arbeiten die Wissenschaftler seit Jahren eng mit zahlreichen Kooperationspartnern zusammen. Dazu gehören unter anderem das namibische Ministerium für Landwirtschaft, Wasser und Forsten, die Desert Research Foundation of Namibia (DRFN), die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) und die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR).

Die Probleme der Wasserversorgung im Cuvelai-Etosha Basin liegen vor allem in dem schwankenden Wasserangebot. Während der Jahreszeiten wechseln sich Überflutung und Dürre ab, so dass nur in der Regenzeit ausreichend Oberflächenwasser zur Verfügung steht. Das erreichbare Grundwasser ist wiederum meist zu salzhaltig, um es als Trinkwasser zu nutzen.

Bislang erfolgt die Trinkwasserversorgung der Region daher hauptsächlich über ein Fernleitungssystem, das Wasser aus dem Fluss Kunene an der namibisch-angolanischen Grenze in den zentralen Norden transportiert. Dadurch ist Namibia stark abhängig von Angola und den dortigen wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen.

Media Contact

Dr. Corinne Benzing idw

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