Das Warten der Anderen

Eine wissenschaftliche Arbeit anzufertigen ist das Eine. Einem Laien diese Arbeit so zu erklären, dass dieser sich ein Bild von dem Arbeitsgebiet machen kann, ist etwas ganz Anderes.

Dr. rer. nat. Benja-min Hiller, der bei Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Grötschel im Fach Mathematik an der TU Berlin promoviert hat, ist das mit Erfolg gelungen. Dafür wird er am 14. Oktober 2010 in Heidelberg mit dem Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft ausgezeichnet.

Einmal im Jahr ehrt die Klaus Tschira Stiftung im Rahmen des Wettbewerbs „KlarText! – Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft“ junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler für eine verständliche und spannende Darstellung ihrer Forschungsergebnisse. Der Preis ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert.

Das Warten der Anderen – Siegerbeitrag von Benjamin Hiller im Fach Mathematik

Fortschrittliche Aufzüge lassen ihre Passagiere nicht unnötig lange warten. Hinter diesem Komfort stecken moderne mathematische Verfahren, die Aufzüge so steuern, dass Wartezeiten optimiert werden. Diese Art der Steuerung nutzt die Vorteile eines Zielrufsystems: Noch bevor die Passagiere einsteigen, geben sie ihre Zieletagen an. Aufgrund der bekannten Fahrgastwünsche wird dann ein Fahrplan berechnet, der kurze Warte- und Fahrzeiten für die wartenden Fahrgäste erzielt und auch für künftige Fahrgäste ermöglicht.

Benjamin Hiller schildert in seinem Artikel Das Warten der Anderen die
abstrakte Thematik der Aufzugssteuerung sehr verständlich – auch für den Nicht-Mathematikerinnen bzw. Nicht-Mathematiker. Durch sein ausbalanciertes Zusammenspiel aus Theorie und Praxis blickt der Laie hinter die Kulissen. Ein äußerst schwieriges Thema wird greifbar, und hinterher fühlen sich Leserinnen und Leser ein wenig klüger.

Dr. rer. nat. Benjamin Hiller (geb. 1980) begann 1999 sein Studium der Informatik mit Nebenfach Mathematik an der Technischen Universität Ilmenau, das er 2004 mit Auszeichnung abschloss. Seit September 2004 ist Benjamin Hiller wissenschaftlicher Mitarbeiter mit dem Schwerpunkt Logistik in der Arbeitsgruppe Optimierung am Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik in Berlin. Im Dezember 2009 promovierte er an der TU Berlin bei Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Martin Grötschel mit dem Thema Online Optimization: Probabilistic Analysis and Algorithm Engeneering mit magna cum laude. Im September 2010 wurde er für seine Dissertation von der Gesellschaft für Operations Research (GOR) in München mit dem GOR-Dissertationspreis ausgezeichnet.

Zum Wettbewerb
Schreiben Sie Klartext! Diesem Aufruf kamen 220 Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler nach und bewarben sich für den Klaus Tschira Preis für verständliche Wissenschaft. Der Preis ist für diejenigen ausgeschrieben, die den Inhalt ihrer Doktorarbeit anschaulich in einem populärwissenschaftlichen Artikel in deutscher Sprache darstellen. Er wird in den Kategorien Biologie, Chemie, Informatik, Mathematik, Neurowissenschaften und Physik vergeben. Bewerben konnten sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die 2009 mit exzellenten Forschungsergebnissen promoviert wurden. Die Klaus Tschira Stiftung verfolgt mit dem Wettbewerb das Ziel, Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik mehr in der Gesellschaft zu verankern.
Alle preisgekrönten Texte veröffentlicht das Wissenschaftsmagazin bild der wissenschaft in einer Sonderbeilage ihres Novemberheftes.

Bereits im Oktober 2008 ging der Preis schon einmal an die TU Berlin: Damals wurde Dr.-Ing. Christian Fleischer für seinen Beitrag „Das zweite Skelett des Menschen“ ausgezeichnet.

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Renate Ries, Klaus Tschira Stiftung, Tel.: 06221 / 533102, E-Mail: renate.ries@klaus-tschira-stiftung

Die Medieninformation zum Download:
www.pressestelle.tu-berlin.de/medieninformationen/
„EIN-Blick für Journalisten“ – Serviceangebot der TU Berlin für Medienvertreter:
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Weitere Informationen:
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Stefanie Terp idw

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