Verbundprojekt automotiveHMI ist Innovationssieger 2011/12 des Network of Automotive Excellence

Die 30-köpfige Jury, bestehend aus namhaften Industrievertretern, wählte das Projekt unter insgesamt 270 Einreichungen aus 39 Ländern aus. Staatssekretär Dr. Günther Horzetzky (Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen), überreichte den Preis im Rahmen der Projektmesse „5th NoAE Project Days“ am 17.04. in Düsseldorf an Dr. Gerrit Meixner und betonte dabei den innovativen Ansatz des Konzeptes zur Spezifikation automotiver Human-Machine-Interfaces (HMIs).

Ziel des 7,4 Mio. Euro umfassenden Projektes, welches durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert wird, ist die maschinenlesbare Spezifikation von Benutzungsschnittstellen für Infotainment-Funktionen (Navigation, Medienwiedergabe, Telefon) im Fahrzeug. Das Konsortium deckt die Wertschöpfungskette der HMI-Entwicklung im Automobilbereich durchgängig ab. Es umfasst sowohl Hersteller wie Audi, Daimler, MAN, Porsche und Volkswagen als auch Zulieferer wie Bosch, Continental und Harman Becker.

Durch die heutzutage immer schneller werdenden Innovationszyklen im Bereich der Consumer-Elektronik (besonders im Bereich der Smartphones und Tablet-PCs) steht die deutsche Automobilindustrie vor der Herausforderung, innovative und den aktuellen Trends angepasste Benutzungsschnittstellen in ihre Fahrzeuge zu integrieren. Der heutige Kunde erwartet Innovationssprünge in seinem Auto, wie er sie von seinen mobilen Endgeräten gewohnt ist. Benutzungsschnittstellen im Fahrzeug müssen allerdings höheren Anforderungen hinsichtlich Sicherheit und Fahrer-Ablenkung gerecht werden als beispielsweise Applikationen auf einem Smartphone. Während die Anbieter von Apps für Mobilgeräte auf Fehler mit kleineren Updates reagieren können, muss im automobilen Bereich sichergestellt werden, dass Änderungen an den Benutzungsschnittstellen den Sicherheitsanforderungen gerecht bleiben.

Aus dieser Problemstellung ergibt sich die Notwendigkeit, die aktuellen Entwicklungszyklen drastisch zu verkürzen. Aktuell dauern diese 3 bis 5 Jahre, bestehend aus Spezifikation, Implementation und Tests. Zeitliche Einsparungen sollen hier zukünftig dafür sorgen, dass die Entwicklungsprozesse wettbewerbsfähiger durchgeführt werden können.

Als Ansatzpunkt für eine solche Optimierung wird im Projekt automotiveHMI die Verbesserung der Kommunikation zwischen den verschiedenen an der Entwicklung Beteiligten (Spezifikateuren, Entwicklern, Systemintegratoren, Testern) gesehen. Gegenwärtig findet diese mit Hilfe von Papierdokumenten statt, deren Umfang im Bereich von etwa 2.000 Seiten liegt. Die Dokumente müssen von den beteiligten Personen gelesen, verstanden und auf Widerspruchsfreiheit geprüft werden. Software- und Hardwareentwickler, sowie die Tester sind auf die Inhalte der Spezifikation angewiesen, um ihre Arbeit verrichten zu können. Hier kann ein maschinenlesbares Austauschformat (beispielsweise ein XML-Dialekt wie im World Wide Web), welches den einfachen Import und Export von Informationen erlaubt, die notwendige Zeit und den Aufwand zur Erarbeitung der Spezifikation drastisch reduzieren.

Kontakt:
Dr. Gerrit Meixner
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
Trippstadter Straße 122
67663 Kaiserslautern
+49 631 20575 3415
Gerrit.Meixner@dfki.de

Pressekontakt:
Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) GmbH
Trippstadter Straße 122
67663 Kaiserslautern
+49 631 20575 1710
Christian.Heyer@dfki.de

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