Julian Schwinger Foundation unterstützt Modellierungsstudien am Lehrstuhl für Theoretische Physik II
Für die Intensivierung ihrer Studien zu topologischen Materialien hat die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Klaus Ziegler und Dr. Andreas Sinner am Lehrstuhl für Theoretische Physik II der Universität Augsburg jetzt einen Grant der renommierten US-amerikanischen Julian Schwinger Foundation for Physics Research (JSF) erhalten.
Topologische Materialien unterscheiden sich von konventionellen Materialien dadurch, dass bei letzteren die opto-elektronischen Eigenschaften stark vom Grad der Verunreinigung durch Fremdatome abhängen. Diese Tatsache wird bei Halbleitern, etwa bei Silizium, gezielt genutzt, um ein bestimmtes Verhalten von opto-elektronischen Bauteilen festzulegen und auf dieser Basis unterschiedlichste Geräte – von der Präzisionstechnologie bis hin zur Elektronik des täglichen Bedarfs – zu fertigen.
Unveränderliche opto-elektronische Eigenschaften
In den letzten Jahren wurden nun aber auch Materialien entdeckt, sog. topologische Materialien, deren opto-elektronische Eigenschaften nur von zwei fundamentalen Naturkonstanten, von der elektrische Elementarladung und vom Planckschen Wirkungsquantum nämlich, bestimmt werden. Dadurch sind diese Eigenschaften für eine entsprechend große Klasse von Materialien invariant, also unveränderlich.
Mit theoretischen Modellen gut erklärbar
Ein typischer Vertreter dieser topologischen Materialien ist Graphen, ein aus Kohlenstoffatomen bestehender Film. Inzwischen ist bekannt, dass die invarianten Eigenschaften in Graphen ein Resultat des Zusammenspiels von einerseits Symmetrien und andererseits der Topologie interner Strukturen sind. Somit können sie mit Hilfe theoretischer Modelle gut erklärt werden.
Vorhersage neuer Materialeigenschaften
Die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Klaus Ziegler am Augsburger Lehrstuhl für Theoretische Physik widmet sich seit mehreren Jahren dem Studium solcher Modelle mit dem Ziel, experimentell gewonnene Resultate zu analysieren und neue Materialeigenschaften vorherzusagen. Ein dabei erzieltes Ergebnis ist die Erkenntnis, dass sich die elektrische Leitfähigkeit von Graphen durch Vergrößerung der Probe, unabhängig von den gewählten Ausgangsbedingungen, immer einem universellen Wert nähert (siehe Abbildung).
"Zumal die Zahl europäischer oder gar deutscher Forscher, die in den vergangenen zehn Jahren von der Julian Schwinger Foundation gefördert wurden, sehr überschaubar ist, freuen wir uns um so mehr über diese Unterstützung und sehen sie als Anerkennung unserer Arbeiten", so Ziegler.
Die JSF for Physics Research mit Sitz in Los Angeles geht auf eine Initiative des theoretischen Physikers und Nobelpreisträgers des Jahres 1965 Julian Schwinger (1918-1994) zurück, nach dem sie später benannt wurde. Mehr zur JSF unter http://www.physics.nus.edu.sg/~jsf/
Ansprechpartner:
• Prof. Dr. Klaus Ziegler
klaus.ziegler@physik.uni-augsburg.de
•Dr. Andreas Sinner
andreas.sinner@physik.uni-augsburg.de
Institut für Physik der Universität Augsburg
D-86135 Augsburg
Telefon: +49(0)821-598-3244
http://www.physics.nus.edu.sg/~jsf/
Klaus P. Prem | idw - Informationsdienst Wissenschaft
Weitere Informationen:
http://www.uni-augsburg.de/
Weitere Berichte zu: > Graphen > Graphen-Forschung > Silizium > Topologische > elektrische Leitfähigkeit
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