UMSICHT Wissenschaftspreis 2011 verliehen

Gute wissenschaftliche Ideen und deren journalistische Aufarbeitung treiben den Dialog von Wissenschaft und Gesellschaft voran, fördern das gegenseitige Verständnis und sind Treiber für die Zukunftsfähigkeit unseres Landes. Belohnt wurde das bereits zum zweiten Mal mit dem UMSICHT-Wissenschaftspreis zur Förderung industrienaher Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik, der vom Förderverein des Fraunhofer-Instituts UMSICHT ausgeschrieben wird. Rund 150 Gäste, darunter Klaus Wehling, Oberbürgermeister der Stadt Oberhausen, verfolgten die Preisverleihung im Rahmen des Oberhausener Wirtschaftsforums 2011, zu dem die Wirtschaftsförderung Oberhausen GmbH und Fraunhofer UMSICHT geladen hatten.

32 Bewerbungen, darunter 22 wissenschaftliche und zehn journalistische Arbeiten, waren zu bewerten. Das Themenspektrum der wissenschaftlichen Arbeiten reichte von intelligenten Stromzählern und Stromsparenden Computerprogrammen, über Solarspeicher, die Reinigung mit Kohlendioxid bis zur unternehmerischen Normbefolgung. Bei den eingereichten journalistischen Arbeiten stand die Auseinandersetzung mit dem Thema Energie klar im Fokus, gefolgt von Themen aus dem Umweltbereich.

Preisträger Wissenschaft: Dr. Andreas Fath

Dr. Andreas Fath erhält den UMSICHT-Wissenschaftspreis für seine Arbeit »Electrochemical Decomposition of Fluorinates Tensides (FT)«. Der ehemalige Bundesligaschwimmer entwickelt in seiner Arbeit eine Technologie zur Verminderung bzw. Entfernung von perfluorierten Tensiden (PFT), insbesondere aus Kunststoff-Galvanikabwässern. Dabei setzt er einen elektrochemischen Prozess ein, mit dem es gelingt, PFTs in Fluorsäure, Wasser und Kohlendioxid zu mineralisieren, so dass keine schädlichen Rückstände verbleiben. Aus dem Verdacht, krebserregend zu sein, stehen PFT seit einiger Zeit vermehrt im Fokus der Umweltüberwachung. Beispielsweise wurden im Jahr 2006 in unterschiedlichen Oberflächenwässern (Ruhr, Möhne etc.) erhöhte Konzentrationen der Verbindung nachgewiesen. Daraus leitet sich ein Gefahrenpotential für die Trinkwasserversorgung ab, denn PFT reichert sich offenbar auch in Fettgewebe und in der Muttermilch an.

Der 46-jährige Dr. Fath wird mit seiner Arbeit insbesondere wegen ihrer hohen Praxisrelevanz, des Nutzens für Umwelt und Gesellschaft und aufgrund des hohen Themenbezugs zu Innovation in Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik als Preisträger ausgewählt.

Preisträgerin Journalismus Dr. Barbara Kruse

Dr. Barbara Kruse erhält den Wissenschaftspreis Journalismus für die Redaktionsleitung des RUBIN Wissenschaftsmagazin der Ruhr-Universität Bochum. Prämiert wurde die 57-Jährige, die als Kind eigentlich Ballerina werden wollte, speziell für die RUBIN Ausgabe 1/10 mit dem Schwerpunktthema »Energie«. Der seit 15 Jahren für RUBIN tätigen Redakteurin gelingt es in dem Magazin, aktuelle Forschungsprojekte aus dem Energiesektor auch fachlich nicht versierten Lesern verständlich zu machen. Der Schwerpunkt »Energie«, der im Frühjahr erschienenen Ausgabe, umfasst fünf populärwissenschaftlich verfasste Beiträge sowie eine Einführung zum Thema »Energien des 21. Jahrhunderts«. Die Forschungsbeiträge spannen dabei einen Bogen von den Ingenieur- und Naturwissenschaften bis hin zu den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften.

Preisträger Kategorie Journalismus: Dr. Arndt Reuning

Weiterer Preisträger in der Kategorie Journalismus ist der promovierte Chemiker und Wissenschaftsjournalist Dr. Arndt Reuning. Mit seinem im November 2011 im Deutschlandfunk erschienenen Radiofeature »Am Tropf – Wenn Metropolen das Wasser ausgeht« überzeugte der 39-Jährige die Jury. Das Feature thematisiert die Wasserversorgung von Millionenstädten und ihre Bedrohung von zwei Entwicklungen: dem Bevölkerungszuwachs und dem Klimawandel. Letzterer führt dazu, dass zahlreiche Wasserquellen versiegen. Die Sendung des aus Oberhessen stammenden Dr. Reuning zeigt technische Lösungen auf, mit der in Zukunft die Wasserversorgung von Metropolen gesichert werden könnten, und diskutiert politische Handlungsoptionen. Der Hörer wird sehr authentisch und fachlich kompetent auf eine Reise durch die urbane Wasserversorgung genommen. Die Erzählweise und die eigenen Stellungnahmen Reunings verleihen dem Beitrag eine hohe Glaubwürdigkeit.

Informationen zum UMSICHT-Förderverein:

Der UMSICHT-Förderverein ist ein wesentliches Element eines lebendigen und leistungsfähigen Umfelds des Fraunhofer-Instituts UMSICHT. Die Mitglieder des Vereins unterstützen das Institut bei der Realisierung von Forschungs- und Entwicklungsideen zur Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik. Darüber hinaus beteiligt sich der Verein an der Veran-staltung von Kongressen und Seminaren, fördert Nachwuchs- und Gastwissenschaftler/innen.

Den UMSICHT-Wissenschaftspreis unterstützen:

AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH • August Heine Baugesellschaft AG • Bocholter Energie- und Wasserversorgung GmbH • CICHOLAS JUNKER Rechtsanwälte • Energieversorgung Oberhausen AG • E.ON Ruhrgas AG • Evonik Steag GmbH • FernUniversität in Hagen • Gemeinschafts-Müllverbrennungsanlage Niederrhein GmbH • GHH Rad-satz GmbH • Karl Maria Laufen Buchhandlung und Verlag • Loick AG • MAN Diesel & Turbo SE • Stadtsparkasse Oberhausen • Stadtwerke Dinslaken GmbH • Stadtwerke Oberhausen AG (STOAG) • Volksbank Rhein Ruhr eG • Wirtschaftsförderung Oberhausen GmbH • Wissenschaftsforum Ruhr e. V.

Media Contact

Iris Kumpmann idw

Weitere Informationen:

http://www.umsicht-foerderverein.de/

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