Studie: Ausdauertraining bremst Alterung der Blutgefäße

Wer sich über längere Zeit mit Ausdauertraining fit hält, verlangsamt den Alterungsprozess der Zellen seines Blutgefäßsystems. Warum das so ist, zeigen erstmals wissenschaftliche Erkenntnisse aus einer Studie von Dr. med. Christian Werner vom Universitätsklinikum des Saarlandes in Homburg/Saar.

Für seine Arbeit „Sportliche Aktivität beeinflusst die Telomer-Biologie und reduziert Alterungsvorgänge in zirkulierenden mononukleären Zellen und in der Gefäßwand“ erhält der Wissenschaftler den diesjährigen mit 15 000 Euro dotierten August Wilhelm und Lieselotte Becht-Forschungspreis der Deutschen Stiftung für Herzforschung. Die Preisverleihung fand am 9. Oktober 2009 auf der Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung in Dresden statt.

Telomere als Marker für den Alterungsprozess von Zellen

Eine wichtige Rolle beim Alterungsprozess von Zellen spielen die Enden der Chromosomen, die als Telomere bezeichnet werden. Erst in dieser Woche erhielten drei amerikanische Forscher für ihre Entdeckung, wie Chromosomen durch Telomere und das Enzym Telomerase geschützt werden, den Medizin-Nobelpreis 2009. Die Arbeit von Dr. Christian Werner konnte sowohl experimentell als auch in einer Studie mit Sportlern und Nicht-Sportlern verschiedenen Alters erstmals zeigen, dass Ausdauertraining das Enzym Telomerase in Blutzellen aktiviert. Dieser Effekt tritt bereits bei jungen Athleten auf und setzt sich bis in höhere Altersgruppen fort. Während sich bei älteren Nicht-Sportlern – als Ausdruck des Zell-Alterungsprozesses -deutlich verkürzte Telomere fanden, war die Telomer-Länge bei den älteren Sportlern messbar weniger verkürzt und damit „konserviert“.

„Die von Dr. Christian Werner vorgelegten Forschungsergebnisse an jungen und älteren Athleten sowie an nicht-sportlichen Kontrollpersonen helfen zu erklären, welche molekularen Mechanismen hinter den positiven Effekten von Ausdauersport auf das Herz-Kreislauf-System stehen“, so Prof. Dr. med. Hellmut Oelert, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Stiftung für Herzforschung. „Sie sind für die Vorsorge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen hochrelevant, da das Altern der Hauptrisikofaktor für deren Entstehung ist.“

Der August Wilhelm und Lieselotte Becht-Forschungspreis wird alljährlich von der Deutschen Stiftung für Herzforschung (DSHF) für herausragende Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der patientennahen Herz-Kreislaufforschung verliehen. Als Schwesterorganisation der Deutschen Herzstiftung fördert die DSHF Projekte von hohem wissenschaftlichem Niveau in der klinischen Forschung und Grundlagenforschung.

Informationen:

Deutsche Herzstiftung e.V.
Pressestelle
Dr. Klaus Fleck / Pierre König
Tel. 069/95 51 28-140
Fax: 069/95 51 28-345
E-Mail: koenig@herzstiftung.de

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Pierre König idw

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