Spitzenforschung verdient Anerkennung – Drei Polymerchemiker erhalten Auszeichnung

Mit dem Hermann-Staudinger-Preis werden Wissenschaftler ausge-zeichnet, die besondere Verdienste in der Makromolekularen Chemie erworben haben. Der Preis wird höchstens alle zwei Jahre in Erinnerung an den Nobelpreisträger Hermann Staudinger (1881 – 1965), den Vater der modernen Polymerchemie, verliehen.

Der Preisträger 2014 ist Professor Dr. Martin Möller, Lehrstuhl für Textilchemie und Makromolekulare Chemie, RWTH Aachen, und Direktor des Leibniz-Instituts für Interaktive Materialien (DWI). Damit wird Möllers internationale Forschung, insbesondere seine prägenden Beiträge zur Synthese von komplexen Polymermolekülen, zur gezielten Funktionalisierung und Strukturierung von Oberflächen sowie zur Visualisierung einzelner Makromoleküle und deren Verhalten auf Oberflächen, gewürdigt.

Ebenso machte er sich um die Makromolekulare Chemie als Gutachter, Mentor und Vermittler zwischen Universität und Industrie verdient. Möller promovierte 1981 an der Universität Freiburg, wo er sich 1989 auch habilitierte. Nach Professuren in Enschede (Niederlande) und Ulm folgte er 2002 dem Ruf nach Aachen, an den Lehrstuhl für Textilchemie und Makromolekulare Chemie. Direktor des DWI ist er seit 2003.

Mit dem Georg-Manecke-Preis für herausragende Nachwuchswissenschaftler in der Polymerforschung wird Dr. Frederik Wurm ausgezeichnet. Der Namensgeber des Preises, Georg Manecke (1916 – 1990), arbeitete als Hochschulchemiker auf dem Gebiet der präparativen makromolekularen Chemie und widmete sich auch der Anwendung von Polymeren.

Der Preis der Georg-Manecke-Stiftung soll junge Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, die auf ähnlichen Arbeitsgebieten wie Manecke tätig sind, fördern und ihnen den Weg in ihre berufliche Zukunft ebnen. Preisträger Wurm arbeitete nach seiner Promotion an der Universität Mainz als Humboldt-Stipendiat an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne an der Verknüpfung von Polymeren mit Biomolekülen.

Seit 2011 ist Wurm am Max-Planck-Institut für Polymerforschung tätig, seit 2012 als Gruppenleiter. Hier beschäftigte er sich mit neuen Polymerisationsmethoden, die auf Ringöffnungspolymerisation und Metathese basieren. Im Alter von 33 Jahren kann Wurm bereits 60 referierte Publikationen zu aktuellen Themen der Polymerchemie vorweisen.

Den Preis der GDCh-Fachgruppe Makromolekulare Chemie für Nachwuchswissenschaftler erhält Professor Dr. Sebastian Seiffert. Nach seiner Promotion im Jahr 2007 an der TU Clausthal forschte der Chemiker unter anderem an der Harvard University, Cambridge (USA), zu funktionellen Polymermikrogelen sowie zur Heterophasenmikrofluidik.

Nach seiner Habilitation in Polymer Science an der FU Berlin im Jahr 2013 ist er seit diesem Jahr Professor für supramolekulare polymere Materialien an der FU Berlin und am Helmholtz-Zentrum Berlin. Seiffert beschäftigt sich neben seiner Lehrtätigkeit in Chemie und Polymer Science mit dem Forschungsschwerpunkt sensitive und supramolekulare Gele.

Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit über 31.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie hat 27 Fachgruppen und Sektionen, darunter die Fachgruppe Makromolekulare Chemie mit über 1.200 Mitgliedern. Die Fachgruppe wurde vor 64 Jahren gegründet. Sie vereinigt Wissenschaftler aus Hochschulen, Forschungsinstituten und der Industrie, und zwar aus allen Bereichen der Polymerchemie und -physik von den Funktionswerkstoffen, den technischen Kunststoffen, über Biopolymere und Biomaterialien bis hin zu nanoskaligen Polymersystemen für die Medizin, Elektronik oder Optik.

http://www.gdch.de

Media Contact

Dr. Renate Hoer GDCh

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